Gutes Image verspielt: Thailand geht den Bach runter

Dieses düstere Bild malte Thanawat Polvichai von der Universität der thailändischen Handelskammer UTCC. Im letzten Quartal des Jahres müßte Thailand dramatische Einbrüche auf allen Gebieten hinnehmen. Daran sei nicht nur die Weltwirtschaftskrise schuld, sondern auch hausgemachte Probleme wie die Proteste der PAD.

Der thailändische Aktienmarkt sei wegen der US-Finanzkrise schon auf Talfahrt. Der Absturz würde wegen der ständigen Querelen zwischen PAD und Regierung noch beschleunigt. Das hätte dann auch unmittelbare Auswirkung auf das Vertrauen von Investoren und den Wechselkurs: ein Teufelskreis.

Dasselbe gilt für den Tourismus. Wegen der Wirtschaftskrise in anderen Ländern würden nicht mehr so viele Touristen Urlaub machen können oder wollen. Und wenn sie in den Nachrichten das politische Geschehen in Thailand verfolgen, würden sie sich für ein anderes Reiseziel entscheiden, denn die Straßenschlachten hätten das Image des Landes ruiniert.

Porntip Hirunkate, Generalsekretärin des Tourismusrates von Thailand, stellte ganz richtig fest, daß ausländische Medien über den neuen Gewaltausbruch berichteten. Sie fürchtet, daß im letzten Quartal des Jahres nun Einnahmeverluste in Höhe von 10 Milliarden Baht entstehen könnten. Die Reisewarnungen, die von anderen Ländern ausgegeben wurden, würden nun mit Sicherheit aufrecht erhalten.

Apichart Sankary, Präsident des Tourismusverbandes von Thailand, fand deutliche Worte: „Fragen Sie mich nicht nach dem Image des Landes. In den Augen der Ausländer hat es kein Image mehr. Ich kann nur beten, daß die Situation bald besser wird. Wenn jemand das Land liebt, dann sollte er die Gewalttätigkeiten sofort beenden.“

TAT-Gouverneurin Phornsiri Manoham pfeift unterdessen im dunklen Wald: Die Straßenschlachten hätten sich nur auf einer Fläche von drei Quadratkilometern abgespielt. Daher hätten die Gewalttätigkeiten kaum Auswirkungen auf die Tourismusindustrie des Landes. bp