Lola wurde am Nachmittag des 26. August in meinem Wagen vor Carrefour angeschossen, sie erholt sich aber schnell, dasselbe gilt für meine Frau Nee und mich.
Was war geschehen? Wir verließen gegen 15 Uhr den Superhighway an der Abzweigung Carefour, als plötzlich eines der Seitenfenster im Wagen zu explodieren schien. Schockiert drehte ich mich um und bemerkte ein kleines Loch im unteren Bereich des Fensters.
Ich rief: „Auf uns wurde geschossen!“
Wir sahen nach hinten zu Lola, die schrie, aber sie schien in Ordnung. Dann, als Nee versuchte, sie zu trösten, entdeckten wir Blut, das die Seite des Kleidchens meineer Tochter verfärbte. Das war zweifellos der schlimmste Moment in meinem Leben.
Ein Motorradfahrer, der die Schießerei beobachtet hatte – offenbar waren mehrere Leute verwickelt und Lala war von einem Querschläger getroffen worden – hielt sofort an und dirigierte uns ins nächstgelegene Krankenhaus.
Lola wurde in die Notaufnahme gebracht. Ich telefonierte sofort mit dem britischen Konsul, der für uns übersetzte. Plötzlich waren auch die Medien da, die Bilder machten und filmten. Das half uns nicht.
Der Arzt erklärte, er habe mehrere Röntgenaufnahmen gemacht, konnte aber die Kugel nicht entdecken, vielleicht steckte sie in Lolas Rücken. Er machte weitere Aufnahmen – ohne Ergebnis. Merkwürdigerweise fand er in Lolas Brust kein Einschußloch, sondern „nur“ eine ungewöhnliche, etwa zwei Zentimeter tiefe Wunde, in der Plastikteile steckten.
Ich schlug daraufhin vor, daß wir uns noch mal zu meinem Wagen begeben. Dort fanden wir, was wir suchten: Die Kugel war von dem Kindersitz im Auto davon abgehalten worden, in die Brust von Lola einzudringen. Die Polizei stellte die Kugel später sicher und bestätigte, es handele sich um eine vom Kaliber 9 mm.
Die Ärzte sprechen von einem Wunder. Wenn der Kindersitz die Kugel nicht aufgehalten hätte, wäre Lala mit Sicherheit tot. Lola erholte sich schnell und konnte inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen werden. Ihr scheint es gut zu gehen. Nee und ich werden aber noch eine Weile brauchen, bis wir verwunden haben, daß unsere Tochter fast erschossen worden wäre.
Die Polizei untersucht den Vorfall. Jeder, der Informationen darüber hat, kann sich an die Polizei oder das britische Konsulat wenden.