Gestrandete Touristen: Viele Länder organisieren Luftbrücken

Während die USA und die EU ihre Kritik hinter blumiger Diplomatensprache verbargen, platzte dem australischen Außenminister der Kragen. Stephen Smith sagte, seine Regierung würde wegen der Unfähigkeit der thailändischen Behörden immer frustrierter. Diese seien nicht fähig, den gestrandeten Touristen zu helfen.

„Es ist sehr frustrierend für uns, und es ist sehr frustrierend für die gestrandeten Australier. Einige werden jetzt ziemlich ungehalten, und wir können das nachvollziehen. Wir arbeiten hart daran, die thailändischen Fluggesellschaften und die Tourismusbehörden unter Druck zu setzen, damit thailändische Flugzeuge die Australier ausfliegen.

Doch darauf könne man sich nicht verlassen. Daher wird die australische Fluglinie Qantas zusätzliche Flüge nach Thailand einsetzen, eine Maschine der Qantas wurde von der australischen Regierung gechartert. Das nächste Problem steht aber vor der Tür: Es sei noch nicht sicher, wo Qantas landen könnte und ob dies überhaupt auf den Ausweichflughäfen möglich ist.

Australien verschärfte unterdessen seine Reisewarnung, von der ausschließlich Bangkok betroffen ist. Man solle sich gut überlegen, ob man nach Bangkok fahren will… Damit wird die Hauptstadt, auf die sich die Warnung bezieht, so gefährlich eingestuft wie der Kongo, Angola oder Pakistan.

Neuseeland will eng mit Australien zusammenarbeiten, damit auch die Neuseeländer das Land verlassen können.

China charterte mindestens sieben Maschinen, zwischenzeitlich sollen alle Chinesen ausgeflogen worden sein.

Die philippinische Präsidentin Gloria Arroyo wies ihr Außenministerium an, die Rückkehr der in Thailand gestrandeten Filipinos zu arrangieren. Die Filipinos sollen nach Chiang Mai reisen und dort von einer Sondermaschine abgeholt werden.

Die japanischen Fluggesellschaften JAL und All Nippon Airways organisierten eine Luftbrücke nach U-Tapao, um Japaner nach Hause zu holen.

Aus Spanien sind ein Zivilflugzeug und zwei Militärmaschinen nach Thailand unterwegs, um die festsitzenden Spanier abzuholen, weil, so das spanische Außenministerium, „besondere Umstände“ vorliegen.

Neuer Check-in für U-Tapao geöffnet

Die Flughafenbetreiberin AoT öffnete am Morgen des 1. Dezember im Bitec Convention Centre in Bang Na mehrere Check-in-Schalter für Flüge von U-Tapao. Telefonische Auskünfte werden unter den Bangkoker Nummern

02 749 39 74 und 02 749 39 82

erteilt.

Die Gepäckstücke werden im Bitec durchleuchtet, zu diesem Zweck wurden Röntgengeräte herangeschafft. tn, bp

Isaan – Bangkok – Isaan

Ein User des TIP-Forums http://forum.thailandtip.de berichtet von seinem verzweifelten Versuch, das Land zu verlassen. Es gelang ihm nicht.

Tatsachenbericht von Mai Mii, der am 25 November um 1.05 Uhr in die Schweiz fliegen wollte.

Zuerst einmal brauchte ich dreieinhalb Stunden vom Busbahnhof Moo Chit bis zum Flughafen Suvannaphum mit dem Taxi. Warum? Die PAD hat die Hochstraße zum Flughafen blockiert, und es gab einen riesen Stau.

In der Ferne konnte in ca. 2 km den Flughafen sehen, und die Frage war, was soll ich tun, neben dem stehenden Taxi sehe ich viele Touristen die sich mit schweren Koffern zu Fuß auf das 2 km entfernten Flughafengebäude zu bewegen, dazwischen sind auch die PAD-Demonstranten (TERRORISTEN) schwerbewaffnet mit Äxten Holzknüppeln, Eisenstangen, Golfschlägern, Schwertern und allen möglichen Waffen – auch Schußwaffen sind bei der Straßensperre der PAD zu sehen. Touristen wie Terroristen wandern zum Flughafen.

Dann geht es wieder stockend vorwärts bis das Taxi von einer Ausfahrt runter kann und auf Umwegen unten durch zum Flughafen kommt. Es ist 22 Uhr, und ich habe es geschafft: Ich bin am Flughafen.

Vor der Abflughalle treffe ich auf ca. 3000 PAD-Terroristen die grölend die Touristen auslachen, die verschwitzt und gestreßt ankommen, um wegzufliegen. Nun stehe ich vor dem Schalter der Emirates, um einzuchecken. Um 23 Uhr ist noch immer niemand von den Emirates zu sehen. Dafür kommen Flughafenangestellte, die anfangen, alles wegzuräumen. Das Gerücht geht um, der Flughafen wurde gesperrt. Ich gehe zur Anzeigetafel, um zu schauen ob der Flug gecancelt wurde, ist aber immer noch offen, und das soll auch so bleiben bis zum nächsten Morgen.

Circa 150 Passagiere richten sich zur Übernachtung vor dem Emirates-Schalter ein. Eine schreckliche Nacht. Kalt, ohne Essen, ohne Beistand und ohne Information von den Emirates. Dafür die Haßreden und das Gebrüll der Demonstranten vor der Abflughalle. Die Art der Reden und die Massenhypnose der PAD sind vergleichbar mit Hitlers Reden, bei denen ihm alle zugejubelt haben.

Am Morgen dann das Gerücht, die Emirates schicken doch endlich Mitarbeiter, die sich um ihre Fluggäste kümmern werden. Jeder Versuch, bei den Emirates anzurufen schlägt fehl, es ist immer besetzt. Wir warten bis am Abend auf die Emirates-Mitarbeiter, doch es kommt niemand, und nirgends ist Hilfe in Sicht.

Ein harter Kern von ca. 25 Leuten entscheiden sich, noch einmal eine Nacht im Flughafen zu warten und zu übernachten. Die ganze Zeit werden wir von PAD-Leuten beobachtet und ausgelacht, und man kann die Freude ansehen, daß sie es den Farangs geben konnten.

Nach zwei Tagen und zwei Nächten gehen wir zum Hauptbüro der Emirates, da warten auch schon ca. 100 Leute, und fünf Damen sind bemüht, etwas zu tun. Nach eineinhalb Stunden werden unsere Tickets auf den 1. Dezember umgebucht.

Weder Hotel noch irgend etwas anderes wird von den Emirates bezahlt oder vergütet, sondern wir werden darauf hingewiesen, wir hätten Glück, daß wir nicht noch fürs Umbuchen bezahlen müssen, was das Recht der Emirates wäre.

Ab ins Hotel. Nach zwei Tagen der Schließung des Flughafens wird es schon schwierig, ein Hotelzimmer zu finden wegen der vielen gestrandeten Touristen. Schlußendlich finden wir etwas für 1000 Baht.

Im Fernsehen wird gemeldet, daß es eine Entschädigung gibt von 2000 Baht pro Tag. Da wir nichts zu tun haben, gehen wir zur Touristenpolizei, um um Beistand zu bitten. Die Antwort: Wir sind nicht zuständig. Sie geben uns aber eine Adresse von einem Ministerium. Da gehen wir hin, auch da wird gesagt, man sei nicht zuständig.

Also zurück ins Hotel. Im Hotel sehen wir, daß es vier Hotels gibt, wo sich die Touristen mit Paß melden sollen. Nach Vorlage der Hotelrechnung und des Flugtickets soll es eine Entschädigung geben. Wir machen uns wieder auf den Weg, diesmal zum Marriott Hotel in der Sukumvit Road. Als wir ankommen, war nirgends etwas zu sehen von Beamten. Dafür aber ein Schild mit Telefonnummern, wo man anrufen soll. Wir haben alle probiert, und alle waren immer besetzt. Also nach fünf Tagen immer noch keine Hilfe und Beistand.

Die Aussage daß jeder eine Entschädigung bekommt, ist nur Propaganda und eine Lüge, da sie nirgends eingefordert werden kann.

Der ganze Versuch, aus Thailand auszureisen, hat mich bis jetzt 20.000 Baht gekostet. So habe ich mich am 30. November entschieden, wieder in den Isaan zurückzukehren, um das Flugticket zurückzugeben, auf dem Reisebüro, wo ich es gekauft habe, denn die Emirates nehmen kein Ticket zurück, wenn es über ein Reisebüro gekauft wurde.

Heute, am 1. Dezember, werde ich da hingehen und versuchen, das 50.000-Baht-Ticket zurückzugeben, um nie mehr Emirates fliegen zu müssen. Mai Mii