Während es zu Beginn bei Immobilienfirmen und Projektentwicklern noch hieß, daß der Immobilienmarkt in Thailand von der Weltwirtschaftskrise unangetastet bliebe, räumte das Real Estate Information Centre (REIC) auf einer Tagung ein, daß es in Bangkok zu viele Eigentumswohnungen gebe, insbesondere in Skytrain-Nähe.
Auf dem Seminar mit dem Thema „Aussichten für Eigentumswohnungen in der Nähe der Hochbahn” veröffentlichte REIC Zahlen, wonach 175 Eigentumswohnungsprojekte in unmittelbarer Umgebung der Hochbahn (2 Kilometer) untersucht wurden. Dort wurden 66 232 Einheiten mit einem Wert von über 200 Milliarden Baht gebaut. Etwa 69% der Eigentumswohnungen wurden verkauft, 20 761 Einheiten oder 31% stehen noch leer.
Der Vorsitzende von REIC, Samma Kitsin, sagte, dieses Jahr seien in etwa so viele Eigentumswohnungen wie letztes Jahr gebaut worden. Aber die Nachfrage sei erheblich gesunken, daher seien weit mehr unverkaufte Eigentumswohnungen auf dem Markt als vor einem Jahr.
„Wir müssen Projektentwicklern dringend empfehlen, den Umfang ihrer Projekte einzuschränken, denn die Nachfrage sinkt.”
Banken sollen Kreditregeln lockern
Der Präsident der Thai Condominium Association (Verband thailändischer Eigentumswohnungen), Atip Bijanonda, versucht, gegenzusteuern und forderte die Banken auf, die Regeln bezüglich einer Kreditvergabe zu lockern.
Im Wege der weltweiten Finanzkrise, die durch faule Kredite bzw. Hypotheken in den USA ausgelöst worden war, begannen thailändische Banken damit, die Kreditwürdigkeit ihrer Kundschaft genau zu prüfen, bevor diese Kredite erhalten. Etwa 20% aller Kreditanfragen werden derzeit negativ beschieden.
Dies hat aber direkte Auswirkungen auf den Immobilienmarkt: „Hypotheken sind wichtig, weil die Menschen nach wie vor ein Zuhause brauchen. Wenn die Banken zu wenige Kredite vergeben, dann kommt der Wirtschaftskreislauf zum Stillstand.” Die Banken sollten lieber ein Auge auf die Kreditkartenschulden ihrer Kunden haben, dies sei viel wichtiger. tn, bp