Die Stadtverwaltung von Pattaya plante viel und ist regelmäßig gescheitert. Eine Parallelstraße zur Sukhumvit Road, die im Nirgendwo endet oder Staus verursacht, weil vergessen wurde, Ampeln zu installieren. Ein neues Abwassersystem, das durch Unrat wie Plastiktüten und Erdreich sofort wieder verstopft wurde, so daß Pattaya in der letzten Regenzeit die schwersten Überschwemmungen seit Jahren überstehen mußte. Die unterirdische Verlegung von Stromkabeln, die in dem Tod mehrer Menschen gipfelte, weil das Projekt einfach nicht vorankommt. Ein System öffentlicher Busse mit dem Bau von unzähligen Haltestellen, das dann doch nicht in Betrieb ging. Die Liste ist bei weitem nicht vollständig…
Man hat das Gefühl, die Stadtverwaltung hat eine Idee – eine gute, das soll gar nicht abgestritten werden – und beginnt sofort völlig planlos mit dem neuen Projekt. Dabei verzetteln sich die Stadtoberen, es wird an vielen verschiedenen Projekten gleichzeitig gebaut, und dabei kommt nur Murks heraus, um es auf den Punkt zu bringen. Und wenn dann Kritik gewagt wird, heißt es, Ausländer sollen sich nicht in die inneren Angelegenheiten Thailands einmischen, auch wenn Pattaya ohne Ausländer heute wohl das wäre, was es einmal war: ein vergessenes Fischerdorf.
Der neueste Coup der Stadtverwaltung soll Pattaya in einen „Internet-Hub” verwandeln. Der Bürgermeister Itthiphol Kunplome unterzeichnete bereits einen Vertrag mit CAT Telecom, wonach diese entlang der Beach Road und der Walking Street ein Wireless-Netz aufbauen soll, damit man am Strand auf einer Länge von 4,5 Kilometern 30 Minuten lang kostenlos im Internet surfen kann.
Ferner wurde CAT damit beauftragt, in 20 000 Haushalten Glasfaserkabel zu verlegen. Das Projekt nennt sich „Fibre to the Home” (FTTH) und soll die Internet-Infrastruktur für Geschäftsleute, Bildungseinrichtungen und Privatpersonen verbessern.
Bürgermeister Itthipol sagte: „Pattaya wird der erste Touristenort in Asien, der neue Technologien und eine Infrastruktur anbietet, die Geschäftsleute, Bürger und Touristen unterstützt.” Touristen würden dann aus der ganzen Welt nach Pattaya reisen – in das „Internet-Paradies”.