Anwohner gewinnen Prozeß gegen EGAT

Die Kläger hatten in einer Sammelklage die EGAT bezichtigt, mit dem Kraftwerk Mae Mo die Umwelt zu schädigen. Die Anwohner seien krank geworden. Das Gericht erkannte den Klägern je 246 000 Baht nebst Zinsen an Schmerzensgeld zu.

Hunderte von Anwohnern hatten die EGAT vor fünf Jahren verklagt, insgesamt liefen 35 verschiedene Prozesse gegen das Unternehmen.

Das Gericht gab den Klägern recht und verurteilte die EGAT, erkrankten Einwohnern Land in einer Gegend zur Verfügung zu stellen, das nicht in unmittelbarer Nähe des Kraftwerkes liegt, mindestens aber fünf Kilometer davon entfernt. Ferner muß ein im Besitz der EGAT befindlicher Golfplatz abgerissen und mit Bäumen bepflanzt werden.

Das Gericht befand, daß Schwefeldioxid aus dem Kraftwerk die Gesundheit der Bewohner von 16 Dörfern gefährde. Die meisten Einwohner klagten über Atembeschwerden.

Mindestens 20 Personen sollen in den letzten zehn Jahren an den Schadstoffen gestorben sein.

Laut Greenpeace entweichen aus dem Kraftwerk jährlich 1,6 Millionen Tonnen Schwefeldioxid, ferner 4 Millionen Tonnen Kohlendioxid.

Das Kraftwerk Mae Mo soll das größte Kohlekraftwerk in Südostasien sein, es umfaßt zusammen mit einem Bergbaugebiet eine Fläche von 135 Quadratkilometern. In der Grube werden pro Tag rund 40 000 Tonnen Kohle gefördert, die dann im Kraftwerk verfeuert werden, um Strom zu gewinnen.

Über 30 000 Menschen sollen bereits abgewandert sein, weil sie erkrankten. bp