Das Gespräch mit Premierminister Brown öffnete Abhisit offensichtlich die Augen, denn danach gab Abhisit zu, daß mit einer Erholung der thailändischen Konjunktur nicht vor dem letzten Quartal 2009 gerechnet werden könne.
„Ich glaube, die Erholung der Wirtschaft wird sich verzögern“, sagte Abhisit zu britischen Journalisten. „Die Voraussagen für die globale Wirtschaft wurden heruntergestuft.“
Ferner muß Brown das Thema Rohingya angesprochen haben, denn Abhisit dementierte, daß die burmesischen Boatpeople von thailändischen Sicherheitsleuten geschlagen worden sind.
Am 14. März will Abhisit zur Universität nach Oxford reisen und eine Rede halten. Vor seiner Abreise aus Thailand gab es dieserhalb Kritik. Ein Dozent der Universität sprach sich gegen eine Rede Abhisits aus. Der thailändische Premier sei nicht gerade eine Galionsfigur der Demokratie. Daraufhin vermutete Abhisit eine Verschwörung und warf dem nach England ins Exil geflüchteten Politikwissenschaftler Giles Ji Ungpakorn vor, hinter der Kritik zu stecken.
Doch auch von anderer Seite gibt es Vorwürfe. In einem Kommentar von „The Times“ wurde Abhisit scharf angegriffen. Es sei unangebracht, daß der thailändische Premierminister zum Thema „Herausforderungen der Demokratie“ referiert, denn Abhisit sei selbst „demokratisch gehandicapt“.
Thailand war eines der freiesten und stabilsten Länder Südostasiens und rutschte innerhalb von vier Jahren ständig ab. Es gab einen Putsch, das Militär regierte, dann regierte der Mob auf den Straßen und zur Zeit werden Autoren, Intellektuelle und Journalisten unter dem Vorwand der Majestätsbeleidigung verfolgt, weil sie eine eigene Meinung vertreten. bp