BRIC Staaten setzen trotz Missfallen weiterhin auf den US-Dollar
Die BRIC Staaten, dazu zählen Brasilien, Rußland, Indien und China kaufen derzeit US-Dollar in einem Maße wie vor der Wirtschaftskrise. Im Mai 2009 hatten diese Staaten, welche zu den Schwellenländern zählen, ihre Währungsreserven insgesamt um 60 Milliarden US-Dollar aufgestockt – obwohl ihre Regierungen inzwischen ein Auge auf andere Währungen wie den Euro werfen. Dies entspricht fast dem Stand vor Beginn der globalen Wirtschaftskrise im letzten Jahr.
Der US-Dollar Index (USDX), eine Kennzahl, welche den Wert des US-Dollar mittels eines Warenkorb aus verschiedener Währungen wie Euro (EUR), Japanischen Yen (JPY), Britischen Pfund(GBP), Kanadischen Dollar (CAD), Schwedischer Krone(SEK) und Schweizer Franken (CHF) geometrisch mittelt ist im März um 6,4 Prozent gefallen – ein derartiger Sinkflug war zuletzt im März 2005 in diesem Ausmaß zu verzeichnen.
Elina Ribakova, leitende Volkswirtschaftlerin der Moskauer Citigroup äußerte ein öffentliches Missfallen über den Trend des US-Dollars sowie Ratlosigkeit über das weitere Vorgehen in der Devisenpolitik.
Mittlerweile werden 51 Prozent der insgesamt auf den Markt geworfenen 6,36 Billionen US-Dollar außerhalb Amerikas gehortet – im Jahre 2000 waren dies nur 35 Prozent. Die höchsten Dollarvorräte mit 768 Milliarden US-Dollar (Stand März 2009) hält China – im Jahre 2000 waren es gerade einmal 60 Milliarden US-Dollar.
Thailand folgt dem Trend der BRIC Staaten
Zu Ende Mai 2009 hat auch Thailand nahezu zu seinem alten Höchststand (April 2008) in Punkto Devisenreserven aufgeschlossen. Mehrere Stimmen aus Politik und Wirtschaftsverbänden äußerten Kritik an der Politik des starken Bahts, dessen Wert aufgrund der Umsätze aus Devisentermingeschäften unverändert hoch im Vergleich zum US-Dollar hoch bleibt. Wie bereits vielfach berichtet, schadet ein starker Baht der Exportwirtschaft.
Wo liegen die Gefahren – zu viele Widersprüche!
Bei jedem Kauf von US-Dollar werden gleichzeitig US-Schulden aufgekauft, daß ist ein gefährliches Spiel! Jedoch haben diese Staaten keine andere Wahl, da nahezu alle Volkswirtschaften vom US-Dollar abhängig sind werden trotz Unbehagen weiterhin US-Dollar gehortet und gekauft. In Thailand werden 81,1 Prozent aller Rechnungen aus Exporten in US-Dollar bezahlt.
Das bereits global geäußerte Mißfallen an der Entwicklung des USDX könnte Spekulanten wecken und Thailand hat den Nachteil, eine nicht so gewaltige Volkswirtschaft wie beispielsweise China oder Japan zu sein.
Aufgrund der Rezession entgehen der Staatskasse Monat für Monat wertvolle Umsätze – unbeachtet davon werden weitere Milliardenpakete an Stimulationsprojekten für die Wirtschaft diskutiert. Gleichzeitig sitzt die Zentralbank Thailands (BOT) auf einem Berg von Geld, welches eben in der Staatskasse fehlt. Aufgrund dieser zahlreichen Widersprüche und Irrationalitäten kann man derzeit keine Prognose abgeben, wie es weitergehen könnte. ts, bp, bloomberg, thaicrisis