Thailand hat seinen Botschafter aus dem Nachbarland Kambodscha zurück gerufen. Damit wolle man Protest äußern gegen die Ernennung des früheren thailändischen Premierministers Thaksin zum Wirtschaftsberater der kambodschanischen Regierung, sagte ein Sprecher des thailändischen Außenministeriums.
Als Grund gab er an, daß sich Phnom Penh in thailändische Politik einmischen würde, und der Abzug des Botschafters sei eine „Vergeltungsmaßnahme“ Thailands.
Politiker aller Parteien spekulierten darüber, ob Thaksin auch wirklich in Kambodscha arbeiten würde. Diese Überlegungen gipfelten in der Aussage von Finanzminister Korn, der meinte, er befürchte, Thaksin könnte mit seiner Wirtschaftsberatertätigkeit die Konjunktur Kambodschas ruinieren.
Kambodschas Premierminister Hun Sen hatte – wie vom TIP berichtet – Ende Oktober am Rande des ASEAN-Gipfels in Hua Hin angekündigt, daß er seinem Freund und Geschäftspartner Thaksin politisches Asyl gewähren wolle.
Mit diesem Angebot hatte er die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Nachbarländern weiter belastet. Diese sind aufgrund eines zum Teil gewalttätigen Streits um den Tempel Preah Vihear im gemeinsamen Grenzgebiet ohnehin äußerst angespannt. Tagesschau, bp, Reuters