Nationalismus gut für Regierung?

Die Regierung muß wohl einsehen, daß es immer besser ist, mit einem Feind von außen auf Konfrontationskurs zu gehen als einen mutmaßlichen „Feind“ innerhalb des Landes zu suchen.

Was Kambodscha betrifft, scheinen sich alle einig, denn – wenn auch erwartungsgemäß – auch die PAD hat Premierminister Abhisit ihre Unterstützung zugesichert.

Inzwischen nehmen die Auseinandersetzung zwischen Thailand und Kambodscha immer weitere Ausmaße an.

Ausmaße, die es selbst bei oder nach den Scharmützeln an der Grenze nahe dem umstrittenen Khmer-Tempel Preah Vihear nicht gegeben hatte.

Nachdem die Thais ihren Botschafter aus Phnom Penh zurückbeorderten, was offiziell als „Vergeltungsmaßnahme“ betitelt wurde, zogen die Kambodschaner nach und riefen ihren Botschafter aus Bangkok zurück.

Daraufhin kündigten die Thais eine 2001 mit Kambodscha abgeschlossene Absichtserklärung über die maritimen Gebiete im Golf von Thailand, in denen Öl- und Gasvorkommen vermutet werden. Der Grenzverlauf auf See ist umstritten.

Angeblicher Grund für die Kündigung: Die Regierung Thaksin habe diese Erklärung mit Kambodscha abgeschlossen. Da Thaksin nun für die „Gegenseite“ arbeite, so Außenminister Kasit, könne diese Absichtserklärung keine Gültigkeit mehr haben.

Anmerkung: Dem ehemaligen Premierminister Samak wurde von der damaligen Opposition (= Abhisit) immer vorgeworfen, das Parlament umgangen zu haben, indem er zustimmte, daß der umstrittene Tempel Preah Vihear zum Weltkulturerbe erklärt wird. Kasit hat nun die Absichtserkärung mit Kambodscha terminiert, ohne vorher das Parlament zu informieren, wie er selbst zugab.

Abhisit sagte, Kambodscha müsse den ersten Schritt zur Deeskalation der Angelegenheit machen, denn Thailand habe nicht damit angefangen… Jetzt würde man erst einmal abwarten, was weiter passiere, so Abhisit.

Der politische Beobacher Nidhi Eoseewong staunte über die thailändischen Erziehungsmaßnahmen und schrieb dies in der Thai-Zeitung „Matichon“. Man könne zwar über die Ernennung Thaksins als Wirtschaftsberater geteilter Meinung sein, aber ein Rückruf des Botschafters sei nicht notwendig gewesen. Das Überreichen einer Protestnote hätte gereicht, Thailands Reaktion sei überzogen, zumal sich der kambodschanische Premier das Recht vorbehalten könne, nicht das zu tun, was Premier Abhisit verlangt. Bp, tn, ppt, BangkokPundit, Matichon