Mißlungene Entsorgung

Lautes Motorengeheul hatte sie aus ihren Träumen gerissen. Neugierig geworden gingen sie nach draußen, um den Grund der Ruhestörung in Erfahrung zu bringen.

Unweit ihrer Unterkunft hatte sich ein Wagen auf dem schlammigen Weg festgefahren. Zwei (oder drei) Thais versuchten, das Gefährt wieder in Bewegung zu bringen, sahen sich aber durch die Anwohner gestört. Ehe letztere begriffen, was überhaupt geschah, wurde der Kofferraum geöffnet, ein Kanister herausgeholt, dessen Inhalt in und über den Wagen gekippt und angezündet. Danach verließen die Unbekannten fluchtartig das Gelände in Richtung einer nahe gelegenen Gummibaumplantage.

Obwohl in unmittelbarer Nähe zwei Feuerwehrleute wohnen dauerte es relativ lange, bis sie mit ihrem Löschfahrzeug den unwegsamen Ort erreichen konnten. Nachdem der Brand gelöscht war machten die Feuerwehrleute eine grausige Entdeckung. Auf dem Rücksitz fanden sie eine nahezu völlig verbrannte Leiche.

Nach ersten Vermutungen, die von der Polizei nicht dementiert wurden, haben die Täter wahrscheinlich versucht, die Leiche in ein unwegsames Gelände zu bringen, um sie dort zu verbrennen. Nachdem dieser Plan gescheitert war und sie mit dem Auto nicht entkommen konnten, wurden vermutlich in Panik sowohl Auto als auch Leiche verbrannt. Die Polizei ist zuversichtlich, den Halter des Fahrzeuges anhand der Motornummer ermitteln zu können.

Die Spekulationen gehen dahin, dass es sich entweder um eine Fehde im Drogenmilieu gehandelt haben könnte oder aber ein säumiger Schuldner bestraft wurde. Dass es sich bereits um einen Toten gehandelt hat, der beseitigt werden sollte, schließt die Polizei noch vor der Obduktion der sterblichen Überreste daraus, dass offenbar einer der Täter ein völlig blutbeflecktes T-Shirt in der Nähe des Verbrennungsortes in die Gummibaumplantage entsorgt hat.

Mittelbare Nachbarn gehen im übrigen davon aus, dass die Täter den direkten Anwohnern nicht unbekannt sein dürften, diese aber aus Angst vor Rache nicht benennen wollen. bdl