Neues Tsunami-Warnsystem

Am 5. Jahrestag des verheerenden Tsunamis 2004, am 26. Dezember 2009, soll ein neues paralleles Tsunami-Warnsystem den Betrieb aufnehmen. Dafür gründete Smith eine Stiftung mit dem Namen „Foundation for National Disaster Warning System of Thailand” (NDWST).

Um die Bevölkerung vor etwaigen Tsunamis zu warnen, setzt man bei der Stiftung auf lokale Radiostationen, die die Warnung verbreiten sollen. Das jetzige System – die Türme – funktionieren manchmal nicht oder die Warnsirenen sind zu leise und werden überhört. Smith vermutet, daß nur zwischen 5 und 10% der 200 Warntürme in der Andamanen-Region funktionieren.

Es wird auch der Vorwurf erhoben, daß Tsunami-Warnungen unterdrückt oder verschwiegen werden. Smith hatte 2004 vor einer Katastrophe gewarnt, er wurde nicht ernst genommen.

Derweil verspricht die NDWC, daß rechtzeitig zum Jahrestag die ausgefallene Warnboje vor der Küste Phukets neu installiert werden wird. Zur Zeit sei die Boje aus den USA per Schiff nach Thailand unterwegs und solle demnächst auf Phuket eintreffen. Dann werde man diese 600 Meilen nordwestlich von Phuket im Meer verankern. Das solle ab 14. Dezember geschehen.

Wie der TIP berichtete, war die erste Boje von der US-Regierung gespendet worden, Thailand mußte sich aber um die Wartung kümmern, dazu zählte auch das Auswechseln der Batterien. Als diese leer waren, merkte man das bei den thailändischen Behörden erst Monate später und geriet in Erklärungsnot.

Anstatt die Batterien auszuwechseln, entschied man sich beim NDWC dafür, eine neue Boje zu ordern, diese auf See zu installieren, und im Wege dieser Arbeiten die alte Boje an Land zu holen, damit sie dort gewartet werden kann. Die beiden Bojen sollen dann immer komplett ausgewechselt werden – hoffentlich in regelmäßigen Abständen.

Der NDWC wurde das Budget von 165 Mio. Baht für zwei zusätzliche Warnbojen bewilligt, diese wurden aber noch nicht bestellt. Das soll im Laufe nächsten Jahres geschehen. Die Verzögerung wird damit erklärt, daß Zuständigkeiten so oft gewechselt hätten, daß man nun nicht mehr wisse, wer für Bestellungen und Einkäufe zuständig sei.

So ist auch die Notrufnummer des NDWC außer Betrieb, es gibt keine eigene Webseite. Es herrscht völliges Chaos! Tsunami-Warnungen per SMS oder E-Mail bleiben in Thailand vorerst Science-Fiction.

Über solche Dinge kann sich der vorwerwähnte Smith Dharmasaroja nur wundern und gründete daher seine eigene Stiftung. Er war aus dem Dienst bei NDWC aus Protest ausgeschieden. Hier würde leichtfertig mit Menschenleben umgegangen, sagte er. pg