Schnellverfahren

lso begab ich mich in Erwartung eines nervenaufreibenden Verfahrens zur Immigration in Phuket-Stadt und bekam bereits einen Schock, als ich auf den Parkplatz fuhr. 130 % der Plätze waren besetzt und es wimmelte nur so von Burmesen, ein richtiger Bienenschwarm. Oder sogar mehrere? Was tun? Einen Tag später kommen oder es doch einmal versuchen? Zumindest könnte man ja die Formulare mitnehmen und in Ruhe zu Hause ausfüllen. Gedacht – getan. Parkplatz an der Straße suchen und hinein ins Vergnügen.

Es war voll, doch nicht überfüllt. Also, wenn ich dann schon einmal hier bin dann kann ich es ja auch gleich erledigen. Die Formulare („Jahresvisum“ und re-entry) füllte ich sorgfältig aus und vergaß nicht einmal meine Telefonnummer. Dann Kontrolle der schon vorgefertigten Fotokopien und noch einmal hinunter zum Copy-shop, denn ich hatte trotz aller vermeintlichen Sorgfalt zwei Kopien vergessen.

Zurück gekommen sah ich, dass die Schlange sich noch nicht verkürzt hatte, also hinten anstellen (der Nummernautomat war kaputt). Ich nutzte die Zeit, alle Fotokopien zu unterschreiben und siehe da, zwei Plätze wurden frei. Nur keiner ging hin – also schnell die Gelegenheit nutzen und Platz nehmen. Das erwartete Aufheulen der anderen blieb erstaunlicherweise aus und ich deutete den Wartenden an, sich auf den anderen freien Platz zu begeben. Freundliches Nicken statt irgendeiner Kritik.

„Mein Beamter“ blätterte die ihm präsentierten Unterlagen kurz durch, heftete mein Foto auf das Formular, dann stutzte er. Ich hatte doch tatsächlich vergessen, von meinem Bankbuch eine Kopie der ersten Seite anzufertigen. Nun sah ich mich schon auf dem Weg zum Copy-shop doch er murmelte nur etwas in seinen nicht vorhandenen Bart, ging zum Kopierer und machte die Kopie selbst. Wow!

Danach bum, bum und bum, bum – die Stempel knallten nur so auf die Formulare und in meinen Paß, dazwischen die Worte „Onethousandninehundred Baht“. Ich war begeistert! Ob so viel Schnelligkeit war es mir doch tatsächlich ein Bedürfnis meinem Dank Ausdruck zu verleihen und ich legte 2300 Baht hin. Er murmelte etwas zu meiner Frau („Wenn einer einen Tip gibt, dann machen wir wirklich schnell“ – so erfuhr ich dann später) ging schnurstracks zu seiner Vorgesetzten, ließ sie unterschreiben und händigte mir meinen Paß mit den Worten „Five minutes – good time“ aus. Doch ich musste doch tatsächlich noch eine Minute länger warten, denn in aller Geschäftigkeit hatte er doch vergessen, mir eine Quittung über die 1.900 Baht auszustellen.

Wer nun meint, dass das nur am Tip gelegen hat, der hat sich getäuscht. Noch schneller ging es dann am anderen Schalter für den re-entry-Stempel. Alle Unterlagen da, alles unterschrieben, bum, bum und bum, bum „Onethousand Baht please“ und schon war auch das erledigt.

Ich war so perplex, dass ich nicht wusste wie mir geschah. Früher war das ein ewiges Hin und Her und dann noch dies und dann noch das. Aber halt. Hatte ich damals nicht selbst Schuld? Damals hatte ich eben keine vollständigen Kopien und musste zwischendurch zum Copy-shop. So etwas hält den Laden eben auf und der Beamte muß dann den Vorgang eben zum zweiten oder dritten Mal prüfen. Und wer hätte kein Verständnis dafür, dass so etwas keinem gefallen kann.

Also ein guter Rat an die Leidensgenossen, die sich demnächst auch dieser Prozedur unterziehen müssen:

Machen Sie alle Kopien vorher und unterschreiben diese auch schon vorher.
Benötigt werden in der Regel:

1.Paß – Seite mit dem Passbild
2.Paß – Seite mit dem Stempel der ausstellenden Behörde
3.Paß – Seite mit dem bisherigen Visum
4.Paß – Seite mit dem Einreisestempel und der Meldekarte
5.Bankbuch mit der ersten Seite
6.Bankbuch mit mindestens den letzten zwei Seiten der Umsätze
7.Rentenbestätigung des Konsulats und/oder Bankbestätigung über das seit mindestens drei Monaten dort unterhaltene Bankguthaben

Wenn Sie das alles beachten, dann hoffe ich, dass Sie genauso schnell bedient werden, wie es bei mir der Fall war. Wie sagte Franz Müntefering immer: Glückauf! bdl