Premierminister Abhisit ist auf sich stolz

Am 23. Dezember sagte Premierminister Abhisit, in bezug auf die Konjunktur habe die Regierung gute Arbeit geleistet, allerdings müsse man zugeben, daß man wenig gegen die Korruption und die Aufstände im Süden getan habe.

Die Regierung kam auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise an die Macht, aber durch die glorreiche Wirtschaftspolitik wurde das Land gerettet.

Anmerkung: Natürlich wurde es besser – Thailand lebt von Exporten d.h. starke Industrienationen kaufen – die haben was gemacht und Thailand nach oben gezogen…

Mit der Wirtschaft ging es, so Abhisit, aufwärts, während die Anzahl der Touristen, die nach Thailand reisen, wieder stieg. Daher würden die Konjunkturdaten an ein “V” erinnern. Erst ging es bergab, jetzt geht es wieder aufwärts.

Ferner sagte Abhisit, er sei stolz auf Thailands Arbeitslosenrate. Ihm sei auch von ausländischen Regierungschefs versichert worden, Thailand sei auf dem richtigen Weg.

Anmerkung: Thailand hat generisch die 1-Euro Jobs für Leute, die keinen Fuß fassen können. Diese Leute tauchen auch in keiner Statistik auf – sie fahren Motorradtaxi, verkaufen Nudelsuppen oder gehen auf den Strich.

Abhisit sei nicht gegen eine Auflösung des Parlaments und Neuwahlen. Zuerst aber solle sich die Konjunktur erholen. Und andere Parteien sollten doch bitteschön ihre undemokratischen Aktivitäten einstellen…

Was Kambodscha betrifft, so sagte Abhisit, die bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern seien normal gewesen – bis Kambodscha es gewagt habe, den vertriebenen Ex-Premierminister Thaksin als Wirtschaftsberater zu bestellen.

Anmerkung: Kambodscha ist an der Misere schuld, die Abhisit-Administration wäscht ihre Hände in Unschuld. Daß die Gelbhemden den Khmer-Tempel Preah Vihear auf kambodschanischem Gebiet stürmen wollten vergaß Abhisit zu erwähnen und auch die Scharmützel in Grenznähe, in denen es immer wieder um den Tempel geht.

Umfrage offenbart Unzufriedenheit

Ob die Selbstbeweihräucherung den Tatsachen entspricht, zeigt eine aktuelle Umfrage der Bangkok University auf. Die Befragten konnten der Regierung auf verschiedenen Gebieten Noten verteilen (10 für Bestleistung und 1 für totales Versagen).

In der Tat erzielte Abhisit die Bestnote in der Wirtschaft, er bekam aber nur 4,41 Punkte, in Schulnoten umgerechnet ist das eine fünf. In allen anderen „Fächern“ gab es weit schlechtere Noten, so beispielsweise nur 3,75 Punkte bei der Außenpolitik.

Auch die Frage nach den favorisierten Ministern ergab ein interessantes Ergebnis. Abhisit liegt unangefochten mit 36,9% als „Lieblingsminister“ an der Spitze, aber ebenfalls 36,9% der Befragten sagten, sie hätten keinen Lieblingsminister. Bp, tjs