Khanit wird Untersuchungsausschuß leiten

Khanit ist am 8. Juni von Premierminister Abhisit und dessen Kabinett bestellt worden. Der 73 Jahre alte ehemalige Staatsanwalt soll herausfinden, wer auf wen geschossen und getötet hat.

Der Premier hofft, daß Khanit auch von den Rothemden akzeptiert wird, denn Khanit sei, so der Premierminister, „sachkundig, fähig und verläßlich.“

Khanit hat mit derartigen Fällen bereits Erfahrung. Nach dem Putsch 2006 wurde er von der Militärjunta beauftragt, in bezug auf die Toten und Verschwundenen im sogenannten „Drogenkrieg“ zu ermitteln, der angeblich von Ex-Premierminister Thaksin in Auftrag gegen wurde. Rund 2500 Personen waren ums Leben gekommen.

Diesmal soll Khanit klären, ob – wie von der Armee behauptet – „schwarze Männer“ auf Demonstranten und Sicherheitskräfte geschossen haben. Oder ob es Armeeangehörige waren, wie Rothemden und Menschenrechtsorganisationen behaupten.

Die Begeisterung der Rothemden über Khanists Bestellung hält sich in Grenzen. UDD-Anwalt Karom Polaklang sagte, er glaube nicht, daß Khanits Bestellung eine positive Nachricht für die UDD sei.

Vor allem müßte von Khanit geklärt werden, was genau bei den tödlichen Zusammenstößen am 10. April an der Khok-Wua-Kreuzung und bei der Erstürmung des Tempels Wat Pathum Wanaram nahe Ratchaprasong-Kreuzung am 19. Mai passiert ist.

Nach offiziellen Angaben sind zwischen dem 12. März und 19. Mai 89 Menschen ums Leben gekommen, knapp 2000 wurden verletzt. Die Proteste sind die blutigsten in der jüngeren Geschichte des Landes. bp