Polizei verhaftet Urheberrechts-Erpresserin in Pattaya

Der Fall begann nachdem Frau S. (32), mit der Besitzerin eines Internetgeschäftes bei der Polizeiwache Pattaya vorstellig wurde, da diese eine etwaige Geldstrafe wegen einigen MP3-Dateien auf einem der Computer nicht sofort an Ort und Stelle zahlen wollte.

Sie erschien in Begleitung eines Mannes, der vorgab, ein verdeckter Ermittler der Polizei von Pattaya zu sein. Ein argwöhnischer Beamter überprüfte die Frau und stellte fest, daß sie mit einem Haftbefehl vom 31. Dezember 2009 von einem Bangkoker Gericht gesucht wurde.

Die Beamten der Kriminalpolizei in Bangkok, die die Ausstellung des Haftbefehls angefordert hatten, wurden kontaktiert und erschienen wenig später auf der Wache in Pattaya.

Bei ihrer Verhaftung gab sie weiterhin an, für eine Firma zum Schutz von Urheberrechten zu arbeiten. Sie war in Bangkok und Pattaya hinlänglich dafür bekannt, Internetgeschäfte und Bars zu besuchen und auf sofortige Barzahlungen als Bußgeld für etwaige Urheberrechtsverletzungen zu bestehen, im Falle von Nichtzahlen würden die Fälle ansonsten rechtlich weiter verfolgt und mit erheblich höheren Kosten gerechnet werden.

Die Besitzerin des Internetgeschäftes gab auf der Polizeistation an, daß S. und ihr Begleiter sich während des gesamten Besuches nicht ausgewiesen hätten, wohl aber auf einer Sofortzahlung von 50.000 Baht zur „Klärung des Falles“ bestanden hatten. Dies sei auch nicht das erste Mal gewesen, S. hätte bereits mehrfach „Bußgelder“ in der Vergangenheit von ihr, der Besitzerin, und anderen kassiert.

Die Verdächtige bestritt alle Anschuldigungen und drohte Vertretern der Medien mit rechtlichen Schritten, sollte die Geschichte veröffentlicht werden, eine Drohung, die von den Journalisten ignoriert wurde, wie man sieht.

Die Verdächtige wurde später zur Dow-Puan-Polizeistation nach Bangkok zu weiteren Ermittlungen überstellt. p1