Bangkok: Neues Gefängnis für politische Gefangene

Die Justizvollzugsanstalt Lak Si an der Vibhavadi Rangsit Road war vor zwei Jahren eingemottet worden, jetzt soll das Gefängnis reaktiviert werden für die Unterbringung politischer Gefangener, wie der Chef der Sonderpolizei SBP, Tritos Ronritthiwichai, bekannt gab.

Das Gefängnis soll renoviert und dann geöffnet werden. Stolz berichtete Tritos, daß es ein historisches Bauwerk sei. Dort saßen Militär- und Polizeigeneräle sowie Politiker hinter Gittern. Das neue Gefängnis sei eines für „besondere Gefangene“.

Dort sollen Häftlinge untergebracht werden, die als Gefahr für die nationale Sicherheit (Majestätsbeleidigung) angesehen werden sowie Personen, die wegen eines „politischen Falles“ (Majestätsbeleidigung) verurteilt worden sind. Tritos führte weiter aus, das Gefängnis sei Gefangenen mit „radikalen Ideen“ vorbehalten, damit sie andere Häftlinge nicht aufhetzen können.

Tritos vermied den Ausdruck „politische Gefangene“, weil es diese in Thailand offiziell nicht gibt. Weniger vorsichtig war der ehemalige Chef des thailändischen Justizvollzuges. Er sagte, daß es in den überfüllten Gefängnissen zu Problemen komme, wenn man Drogendealer und andere Kriminelle in eine Zelle stecke. Aus diesem Grunde sei es besser, politische Gefangene zu isolieren.

Das hat in Thailand Tradition. Zwischen 1938 und 1947 wurden mutmaßliche politische Gefangene auf der Gefängnisinsel Koh Tarutao im Süden des Landes ins KZ gesteckt.

300 (politische) Gefangene könnten in dem neuen Gefängnis untergebracht werden, die Renovierungskosten würden ca. 5 Mio. Baht betragen.

1963 wurde das Lak-Si-Gefängnis gebaut, um politische und gefährliche Gefangene unterzubringen. 2006 wurde das Gefängnis um drei Stockwerke aufgestockt. 2009 wurde es geschlossen. bp, tr