Zwei kambodschanische Soldaten wurden bei den Gefechten am 15. Oktober getötet, fünf thailändische Soldaten verwundet. Laut kambodschanischen Angaben wurden zehn Thais gefangen genommen, Thailand bestreitet das.
Kambodschas Außenminister Ho Namhong kündigte Gespräche für den 16. Oktober an, dies sei ein gutes Zeichen. Es habe sich bei dem Gefecht „um einen Zwischenfalls unter Soldaten gehandelt, nicht um eine thailändische Invasion.“
Moderate Töne auch von Thailands Premierminister Somchai: Die Kämpfe hätten einen „geringen Umfang“ gehabt, und er wolle sich bemühen, mit Kambodscha eine Einigung zu erzielen. Kambodscha sei ein „guter Nachbar“.
Könnte Thailand nach Kriegsausbruch Kambodscha besiegen?
Ja und nein. Das 300 000 Mann starke thailändische Militär hat eine Feuerkraft, von der Kambodscha nur träumen kann. Dazu gehören amerikanische F16 und Blackhawk-Kampfhubschrauber.
Kambodscha hat ein paar russische MIG 21, von denen nicht bekannt ist, daß sie jemals gestartet sind und eine Hand voll alter sowjetischer Transporthubschrauber.
Wenn es zu einem „totalen Krieg“ käme, dann könnte es auf den ersten Blick nur einen Sieger geben.
Das Problem für Thailand ist, daß es nur auf dem Papier als Sieger aussieht, denn der Krieg würde ein Guerillakrieg im dichten Dschungel sein. Und da hatte sich Thailand 1987/88 in einem Grenzkrieg mit Laos eine blutige Nase geholt und schwere Verluste hinnehmen müssen.
Wie die Laoten, sind auch die kambodschanischen Truppen schlecht ausgerüstet und werden schlecht bezahlt, aber viele sind ehemalige Angehörige der Roten Khmer. Sie sind gute und skrupellose Kämpfer.
Hinzu kommt, daß an der Grenze zu Kambodscha Millionen von Minen verlegt sind. Jeder Vorstoß von Thailands Seite aus würde zu schweren Verlusten führen. bbc, Reuters