Nachdem die britische Regierung Thaksin im vergangenen November die Aufenthaltsgenehmigung entzogen hatte, sei Thaksin kurz darauf in Bonn aufgetaucht. Am 29. Dezember 2008 sei der Milliardär persönlich im Ausländeramt erschienen, um eine Aufenthaltsgenehmigung zu beantragen.
Bewährte Begleiter
Zu seiner Unterstützung habe er einen ehemaligen Kripochef, einen renommierten Anwalt und den aus zahlreichen Affären bekannten Privatdetektiv Werner Mauss, der sich als Richard Nelson vorstellte, mitgebracht. Da Thaksin eine Bonner Adresse sowie ausreichende Geldmittel nachweisen konnte und auch im Ausländerzentralregister nicht auftauchte, habe der Sachbearbeiter die Aufenthaltsgenehmigung erteilt.
Unterstützung habe Thaksin, der zuvor in London lebte und dort vorübergehend den Fußballclub Manchester City besaß, auch von dem früheren CSU- Bundestagsabgeordneten und Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium, Rudolf Kraus, bekommen, schreibt die Zeitung.
Bundesregierung empört
Die Bundesregierung habe erst nachträglich von dem Vorgang erfahren, so die Zeitung.
Inbesondere das Auswärtige Amt habe „geschäumt“, weil es die Beziehungen zu Thailand gefährdet sah. Auf Druck Berlins und der nordrhein-westfälischen Landesregierung sei die Aufenthaltsgenehmigung Ende Mai wieder entzogen wurde, berichtet die Zeitung. Inzwischen habe ihm die nicaraguanische Regierung einen Diplomatenpass ausgestellt. Die thailändische Regierung wirft Thaksin Amtsmissbrauch und Korruption vor. 2006 war er nach fünf Jahren im Amt durch das Militär gestürzt worden.tagesschau