Majestätsbeleidigung: Da Torpedo einen Monat im Knast

Da Torpedo berichtete, ihre Mitarbeiter würden einen Anwalt für sie suchen, sie habe noch keinen Kontakt zu einem Rechtsberater gehabt. Da Torpedo wurde laut ihrer Aussage verhaftet, ohne vorher eine gerichtliche Vorladung erhalten zu haben. Sondhi Limthongkul, Führer der PAD, der wegen ähnlicher Vorwürfe verhaftet worden war, wurde sofort gegen Kautionshinterlegung auf freien Fuß gesetzt.

Da Torpedo sagte, falls sie freigelassen werden würde, dann sei ihr Kampf für Demokratie beendet. Sie ist enttäuscht, daß ihre Mitstreiter, Aktivisten der Anti-Putsch-Bewegung, nichts unternehmen, und die gewählte Regierung sei ausschließlich mit sich selbst beschäftigt.

„Es ist sehr schmerzvoll im Gefängnis zu sitzen, obwohl eine demokratisch gewählte Regierung an der Macht ist“, sagte Da Torpedo.

Sie bestand darauf, daß die thailändische Gesellschaft den King als Oberhaupt des Staates braucht, so wie in Japan oder in Großbritannien. Dort stünden die Monarchen über der Politik. Die thailändische Öffentlichkeit sollte weder einer Militärjunta, noch der PAD oder einer sonstigen Gruppe erlauben, die Institution als politische Waffe einzusetzen. „In einer Demokratie müssen Regeln beachtet werden“, sagte sie.

Da Torpedo berichtete auch über die Verhältnisse im Gefängnis: 82 weibliche Gefangene leben in einer 12 x 4 Meter großen Zelle, die für 50 Häftlinge ausgelegt ist.

Suthachai Yimprasert, Lehrbeauftragter an der Chulalongkorn Universität, versuchte am 23. und 25. Juli eine Freilassung Da Torpedos auf Kaution. Er bürgte mit seiner Person. Beide Anträge wurden abgewiesen mit der Begründung, Da Torpedo habe ein schweres Verbrechen begangen und würde fliehen. Suthachai will dennoch einen weiteren Antrag einbringen.

Am 5. August unterzeichneten 139 Leute eine Petition, die beim Gericht eingebracht wurde. Doch auch diese Bitte auf Freilassung von Da Torpedo wurde abgewiesen. Amnesty International nahm zwischenzeitlich in einer E-Mail Stellung und teilte mit, man müsse den Fall erst prüfen und sicherstellen, daß Da Torpedo wirklich eine politische Gefangene sei. Die Prüfung könne sich hinziehen…

Da Torpedo war eine glühende Unterstützerin Thaksins, daher rührt auch ihr Spitzname. Am 18. Juli erschien sie auf einer Anti-PAD-Demonstration am Sanam Luang und sagte… (Die Wiederholung ihrer Worte könnte Majestätsbeleidigung darstellen, wie PAD-Führer Sondhi feststellen mußte.)

Auf Druck Sondhis verfaßte die Royal Army am 21. Juli einen „äußerst eilbedürftigen“ Brief und schickte ihn an den Metropolitan Police Commander. Da Torpedos eigene Webseite wurde nach ihrer Verhaftung blockiert. Prachatai