Betrunkener Mercedes Fahrer zahlt 45 Millionen Baht für den Tod eines Polizisten und seiner Ehefrau

Betrunkener Mercedes Fahrer zahlt 45 Millionen Baht für den Tod eines Polizisten und seiner Ehefrau

Bangkok. Mitte April wurde der betrunkene Autofahrer und Besitzer von Thai Carbon & Graphite Co im Stadtteil Thawi Watthana in Bangkok verhaftet, nachdem er mit seinen Mercedes Benz einem Suzuki Swift gerammt hatte. Bei dem Unfall wurden ein Oberstleutnant der Polizei und seine Frau getötet. Ihre Tochter wurde bei dem Unfall schwer verletzt und befindet sich im Krankenhaus. Der betrunkene Unfallverursacher wurde unter anderem wegen Mord und Mordversuch angeklagt.

Sein Mercedes kollidierte mit dem weißen Kompaktwagen Suzuki Swift des 48 Jahre alten Polizei Oberstleutnant Jatuporn Ngamsuwichakul. Der Polizist wurde bei dem Unfall sofort getötet, während seine 44 Jahre alte Frau Nuchanat und ihre 16-jährige Tochter Piyapa schwer verletzt wurden. Die Frau erlag später ihren Verletzungen im Rachapiphat Hospital im Stadtteil Bang Kae.

Der 57-jährige Mercedes Fahrer Somchai Wayrotepipat hatte bei dem Unfall großes Glück und wurde nicht verletzt. Laut den Angaben der Polizei hatte er jedoch einen illegalen Blutalkoholspiegel von 260 mg / dl. Anfangs wurde er wegen Alkohol am Steuer angeklagt.

Später wurde die Anklage erweitert. Er wurde wegen Fahren unter Alkoholeinfluss und dabei Tod, Verletzungen und Sachschäden sowie Mord und versuchten Mord verursacht zu haben, angeklagt. Das zuständige Gericht in Taling Chan lehnte später den Mord und den mutmaßlichen Mordanschlag gegen den 57 Jahre alten Geschäftsmann Somchai Wayrotepipat ab. Er wurde gegen Kaution von 200.000 Baht freigelassen.

Wie die thailändischen Medien weiter berichten, hatte sich ein paar Tage nach dem Unfall seine Majestät der König dazu bereit erklärt, die verletzte 12-jährige Tochter nach dem tragischen Tod der Eltern unter seine Schirmherrschaft zu nehmen.

Am Donnerstag (23. Mai) haben sich Somchai – der Besitzer einer großen Fabrik und von Thai Rath als “ Sia Somchai “ bezeichnet – und sein Anwalt Wirawut Bamrungjai zusammen mit den Familien von Jatuporn und Nuchanat in Anwesenheit von Polizei Hauptmann Phitak Phoonphuttha auf der Polizeiwache in Saladaeng getroffen.

Sie waren dort, um die finanziellen Bedingungen eines Vergleichs zwischen den Parteien abzuschließen. Dabei wurde vereinbart, dass Somchai an Jatuporns Mutter 2,5 Millionen und an Frau Nuchanats älteste Schwester 2,5 Millionen Baht zahlen würde.

Jatuporns zwei Kinder die 15 Jahre alte Suphapitcha und die 12 Jahre alte Piyapha erhalten von dem Unfallverursacher jeweils 15 Millionen Baht. Da es sich bei den beiden Mädchen um Minderjährige handelt, wird das Geld so lange vom Gericht verwaltet, bis sie erwachsen sind.

Die 12 Jahre alte Piyapha, die ebenfalls bei dem Unfall mit im Auto saß, hat sich mittlerweile von ihren Verletzungen erholt und kann jetzt wieder in der Schule gehen.

Herrn Jatuporns Mutter sagte gegenüber Thai Rath, dass ihr verstorbener Sohn eine gutmütige und verzeihende Person sei und er ganz sicher eine außergerichtliche Einigung gewollt hätte.

Sie sagte, dass Somchai zusätzlich zu den vereinbarten Geldbedingungen auch noch Piyaphas 1,5 Millionen Baht Krankenhausrechnungen bezahlt, sowie die Kreditkartenschulden der Familie in Höhe von 5 Millionen Baht beglichen hat. Zusätzlich habe er der Familie nach dem Unfall auch noch einen neuen roten Toyota Fortuner gekauft, fügte sie weiter hinzu.

Alles zusammen soll Somchai rund 45 Millionen Baht als Entschädigung an die Familie gezahlt haben, sagte sie weiter.

Sie sagte gegenüber Thai Rath, Somchai bedauere, was er getan habe und habe aufgehört zu fahren. Er habe jetzt seinen eigenen Fahrer eingestellt, der ihn herumfährt. Er hat auch auf Alkohol verzichtet und nur noch Kaffee getrunken, fügte sie weiter hinzu.

Zusätzlich hat er ihren Enkeln künftig auch noch Jobs in seiner Firma angeboten. Er weiß, wie schlecht sie sich fühlen müssen, da er selber zwei eigene Töchter hat, sagte sie. Sie erklärte, dass sie wolle, dass die Familie jetzt zur Ruhe kommt und der Fall abgeschlossen wird.

Hauptmann Phitak sagte, dass das Gericht noch fünf Anklagen im Zusammenhang mit Somchai prüfen müsse. In Anbetracht der Genesung der Tochter des Ehepaares und des finanziellen Vergleichs wird es dem Gericht überlassen sein, was im Zusammenhang mit den Strafanzeigen zu tun ist.

Thaivisa stellt fest, dass zum Zeitpunkt des Unfalls einige Polizisten wegen Mordes Anklage erhoben hatten, von denen jedoch angenommen wurde, dass sie fallengelassen wurden.

Thaivisa stellt ferner fest, dass die finanziellen Vergleiche und die strafrechtlichen Anklagen getrennt sind, die Gerichte jedoch ihre Strafen häufig anpassen, um zu berücksichtigen, welche Vereinbarungen zwischen den Betroffenen Parteien getroffen wurden.

 

  • Quelle: Thai Rath, Thai Visa