Winfried B. hatte seine Frau vor acht Jahren im Urlaub kennen gelernt, 2001 heiratete das Paar und lebte seitdem in Wolfsburg. „Daß sie ermordet wurde, kann ich noch gar nicht begreifen“, sagt der 48jährige.
Vor allem die Umstände des Verbrechens sind rätselhaft. Mitte Juni war Kanuengjit B. in die Provinz Chumphon geflogen – dort hatte sie eine Plantage gekauft, mit Kaffeepflanzen und Ölbäumen. „Wenn ich im Ruhestand bin, wollten wir dort viel Zeit verbringen“, sagt VW-Mitarbeiter Winfried B.
Bereits im September plante seine Frau nach Deutschland zurück zu kommen, doch dann erkrankte die 38jährige an Malaria und mußte die Reise verschieben. „Am 8. Oktober haben wir das letzte Mal telefoniert. Sie sagte mir, sie wollte so schnell wie möglich zurück nach Wolfsburg. Als hätte sie schon eine Vorahnung gehabt.“
Als der Winfried B. am nächsten Tag wieder auf dem Handy seiner Frau anrief, meldete sich ein Krankenhausmitarbeiter – Kanuengjit B. war am Morgen erschossen worden.
„Offenbar hat es mit einem Nachbarn Ärger wegen des Grenzverlaufs der Plantage gegeben“, sagt Winfried B. Der Streit eskalierte – mit dramatischen Folgen.
„Wer es getan hat, weiß die thailändische Polizei aber angeblich nicht.“
Am 17. Oktober fliegt Winfried B. nach Thailand, um die sterblichen Überreste seiner Frau abzuholen. „Das wird der schwerste Gang meines Lebens“, sagt der Wolfsburger. Kanuengjit B. hinterläßt ihren Mann und eine 18 Jahre alte Tochter. WAZ