Das deutsche Auswärtige Amt warnt vor Reisen nach Thailand

Die Flughäfen in Bangkok werden weiter von Demonstranten blockiert. Die Ausweichflugplätze sind hoch belastet. Die weitere Entwicklung der innenpolitischen Lage ist unsicher, eine weitere Eskalation kann nicht ausgeschlossen werden.

Die außerparlamentarische Opposition (PAD) demonstriert seit Wochen gegen die Regierung, um deren Rücktritt herbeizuführen. Die Demonstrationen konzentrierten sich lange auf den seit Ende August besetzten Regierungssitz („Government House“). Sie weiteten sich am 07.10. und am 24.11. auf das Parlament und ebenfalls am 24.11. auf den provisorischen Regierungssitz am alten Flughafen von Bangkok (Don Mueang) aus.

Gewaltsame Zusammenstöße zwischen PAD-Demonstranten mit der Polizei sowie mit Anhängern der Regierung führten in den letzten Wochen in Bangkok zu Verletzten und 3 Toten. Bislang ist es weder in Bangkok noch in den Urlaubsgebieten im Süden zu Übergriffen oder Gefährdungen von Touristen und Ausländern gekommen.

In den nächsten Wochen muss in Bangkok mit weiteren möglicherweise gewaltsamen Demonstrationen und Zusammenstößen gerechnet werden. Es wird daher dringend empfohlen, Demonstrationen und sonstige größere Menschenansammlungen zu meiden, auch um sich nicht dem Risiko eventueller Sprengstoffanschläge auszusetzen. Dieser dringende Hinweis bezieht sich insbesondere auf das Gebiet um das Government House (Pitsanulok Road), die Rajdamnoen Avenue, die Makkhawan Bridge, das Areal um das Parlament und die Flughäfen Suvarnabhumi sowie Don Mueang.

Seit dem 25.11. sind der Internationale Flughafen von Bangkok (Suvarnabhumi) und seit dem 26.11. auch der nationale Flughafen (Don Mueang) aufgrund der Besetzung durch Demonstranten geschlossen. Die Regierung hat am Abend des 27.11. den Ausnahmezustand über beide Flughäfen erklärt. Flugreisen nach Bangkok sind derzeit nicht möglich.

Eine längere Blockierung kann für beide Flughäfen nicht ausgeschlossen werden. Gleichzeitig muss jederzeit mit einer gewaltsamen Räumung der Flughäfen gerechnet werden. Es wird daher dringend geraten, keinen der zwei Flughäfen aufzusuchen.

Andere Flughäfen in Thailand (insbesondere Phuket und Chiang Mai) sind aufgrund der Schließung der Flughäfen in Bangkok stark überlastet, da sie zusätzlich zum normalen Betrieb als Ausweichflughäfen genutzt werden, auch von der Lufthansa (Phuket) und anderen deutschen Reiseveranstaltern. Viele Reisende, die sich in Bangkok aufhalten, werden von den Veranstaltern mit Bussen zu den Ausweichflughäfen transportiert. Es wird darauf hingewiesen, dass Reisende mit erheblichen und möglicherweise noch zunehmenden Behinderungen an allen Ausweichflughäfen rechnen müssen.

Auch der 100 km südöstlich von Bangkok liegende Militärflughafen U Tha Phao wird zunehmend für ausgehende Flüge genutzt, unter anderem von Thai Airways und Air Berlin/LTU.

Verlässliche Voraussagen zur weiteren Entwicklung an den beiden Flughäfen in Bangkok wie auch zur weiteren Entwicklung der politischen Situation und Sicherheitslage sind derzeit nicht möglich. Es wird dringend empfohlen, die aktuelle Berichterstattung der Medien zu verfolgen.

Auskünfte zu aktuellen Ein- und Ausreisemöglichkeiten erteilen ihnen die Reiseveranstalter sowie die Fluggesellschaften unter folgenden Telefonnummern. Aus Deutschland muss die Vorwahl 0066 hinzugefügt und statt der 02 nur eine 2 gewählt werden, also z.B. 0066-2-267-0873.

Was Rückflüge nach Deutschland mit Gulf Air, Emirates und Etihad Airways betrifft, wird Passagieren dieser Fluglinien empfohlen, Kontakt mit Lufthansa wegen evtl. Möglichkeit der Buchung auf Lufthansaflüge aufzunehmen

Zusätzliche Informationen zu Kontaktmöglichkeiten und Vorgehensweisen dieser und weiterer Fluggesellschaften werden von der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Bangkok unmittelbar auf der dortigen Internetseite www.bangkok.diplo.de bereitgestellt und in kurzen Zeitabständen aktualisiert.

Das thailändische Tourismusministerium bietet Reisenden, die ab dem 25.11. ab Bangkok nicht mehr abfliegen konnten, kostenlose Unterkunft und Verpflegung in ausgewählten Hotels an. Weitere Informationen sind unter: 02-281-9496 (Thai Hotel Association) und 02-356-0720 (Call-Center des Tourismusministeriums) erhältlich. Nur von Thailand aus kann man das Tourismusministerium zusätzlich unter der Nummer *1672 (Sterntaste und dann 1672) erreichen.

Auch hierzu werden weitere Informationen, insbesondere die – derzeit noch anwachsende – Liste der teilnehmenden Hotels, von der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Bangkok unmittelbar auf der dortigen Internetseite www.bangkok.diplo.de bereitgestellt und in kurzen Zeitabständen aktualisiert.

Sollte finanzielle Hilfe aus Deutschland benötigt werden, stehen unter folgendem Link der Deutschen Botschaft in Bangkok Informationen bereit:

http://www.bangkok.diplo.de/Vertretung/bangkok/de/04/Hilfe__in__Notfaellen/Hilfe__in__Notfaellen.html

Für weitere Informationen kann die Botschaft, von Anschlüssen aus Thailand, unter den Rufnummern 081-845-6224 sowie 083-801-8472 rund um die Uhr erreicht werden.

Das Auswärtige Amt wird diese Reisehinweise aktualisieren, sobald neue Informationen zur Situation vorliegen.AA