Der Thunfischskandal

Der Minister für Soziale Entwicklung und menschliche Sicherheit, Witun Nambutr, setzte zwei Komitees ein, die in dem Vorfall ermitteln sollen.

Die Regierung hatte nach Überschwemmungen in der Provinz Phattalung Dorfbewohnern am 12. Januar Hilfspakete geliefert. In diesen befand sich verdorbener Thunfisch in Konservendosen.

Das erste Komitee soll klären, welche Konserven von der Regierung gekauft bzw. welche an diese gespendet wurden und welche Qualität diese hatten. Ein zweites Komitee soll sich mit dem Inhalt der Hilfslieferungen befassen.

Die Empfänger der Hilfslieferungen wurden zwischenzeitlich gewarnt. Sie sollen die Pakete nicht öffnen und keinesfalls den Inhalt verzehren.

Der Skandal kam ins Rollen, als die thaisprachige Zeitung „Thai Rath“ darüber berichtet hatte – nachdem offensichtlich versucht worden war, den Skandal zu vertuschen. Und das von Minister Witun selbst, der für die Lieferungen verantwortlich ist und jetzt zwei Komitees zur Aufklärung einsetzte.

Etwa 4000 Pakete sollen an die Bewohner verteilt worden sein. Der Thunfisch in den Konserven war verdorben, in dem Reis befand sich Ungeziefer. Auf Dosen mit Chilipaste war kein Verfallsdatum aufgedruckt. Auch sollen Medikamente verteilt worden sein, die nicht mehr auf dem neuesten Stand sind und heutzutage von Ärzten nicht mehr verschrieben werden.

Witun sagte anfänglich, die Regierung habe die Pakete gekauft, um sie zu verteilen. Dann sagte er, ein Teil sei gespendet worden und gab eine Zahl an. Diese änderte er jedoch später. Schließlich wollte er mit Journalisten über das Thema nicht mehr reden.

Daraufhin spekulierte „Thai Rath“, was wirklich geschehen war. Einen Spender gibt es nicht, die Regierung hat die Hilfspakete angekauft. Doch die Qualität des Inhalts litt, weil möglicherweise Geld abgezapft wurde. Wegen der relativ niedrigen Summe sei laut Thai-Rath der Schuldige in den niederen Beamtenrängen zu suchen. bp, Thai Rath, TINW