Der öffentliche Feind

„Bei diesem Verlust für das Land, sollte jede Person oder jede Gruppe, die das als Sieg bezeichnet, als wahrer Feind Thailands angesehen werden“, sagte Abhisit noch in Pattaya. „Unabhängig von meinem Ansehen werde ich diesen Leuten niemals erlauben, einflußreich zu werden.“

Nachdem alle Gipfelteilnehmer in Sicherheit gebracht worden waren, wurde der Ausnahmezustand im Seebad wieder aufgehoben.

In der Nacht entstanden Gerüchte über eine mögliche Auflösung des Parlaments oder gar einen Militärputsch, da die Sicherheitskräfte – Polizei und Militär – der Regierung offenbar die Zusammenarbeit verweigerten. Nur so war es den Demonstranten gelungen, beinahe unbehelligt das Tagungsgebäude zu stürmen.

Die Tageszeitung „The Nation“ berichtet über eine Quelle, die verlautbarte, innerhalb von 48 Stunden würde eine wichtige Entscheidung gefällt.

Angeblich wollen der Premier und sein Kabinett prüfen, ob sie juristisch gegen die Anführer der Rothemden vorgehen können. Die Vorwürfe lauten Anstiftung zu Bürgerunruhen und Landesverrat. (Anmerkung: In diesem Falle müßte sich Abhisit dann aber fragen lassen, weshalb die PAD-Führer wegen der Flughafenbesetzung noch nicht verhaftet wurden und im Gefängnis sitzen.)

Das Innenministerium gab am 11. April bekannt, daß außer in Bangkok, landesweit in 29 Provinzen rund 6800 Rothemden demonstrieren würden. Die Proteste fänden meist vor Provinzverwaltungen im Norden und Nordosten des Landes statt.

Am 12. April erklärte Abhisit die Demonstrationen der UDD rückwirkend für illegal – und zwar seit 9. April, als die Rothemden anfingen, in Bangkok das Victory Monument zu blockieren. Es sei bedauerliche, daß die Rothemden das Land als Geiseln nehmen und noch bedauerlicher, daß sie die Politiker der ASEAN-Staaten als Geisel genommen hätten… tn, bp, bbc, Straits Times, Reuter, la