In Bangkok soll es 600 Fußgängerbrücken und Tausende von Zebrastreifen geben, aber viele Fußgänger überqueren die Straßen dort, wo es ihnen beliebt. Der Grund ist ganz einfach: Es ist zu heiß, die teilweise wackligen Brücken zu benutzen, und die Autofahrer denken nicht im Traum daran, vor einem Zebrastreifen zu halten, der TIP berichtete.
Am 1. August begann eine Kampagne, die die Straßen sicherer machen soll. Bereits existierende Gesetze sollen angewandt werden.
Fußgänger, die meinen, eine Straße an einer beliebigen Stelle überqueren zu müssen – nicht aber auf einer Brücke, an einer Ampel oder auf einem Zebrastreifen – werden ab sofort mit einer Geldbuße von 200 Baht zur Kasse gebeten. Auto- und Motorradfahrer, die nicht vor einem Zebrastreifen halten, müssen 1000 Baht Strafe zahlen.
Bei den Bangkokern herrscht Verwirrung über „Wenn, dann…“-Regeln. So befinden sich viele Zebrastreifen unter Fußgängerbrücken. In diesem Fall soll aber die Brücke benutzt werden, nicht der Zebrastreifen.
Die Polizei ist zuversichtlich, die Verkehrsteilnehmer auf längere Sicht zu erziehen, damit sie endlich die Gesetze beachten.
Chatinai Navabhume, Chef der Baubehörde der Bangkoker Stadtverwaltung (BMA), gab zu, daß die Fußgängerbrücken nur eine Notlösung und wenig komfortabel seien. Man könne keine perfekten Brücken bauen, weil zu wenig Platz da sei. Die Brücken seien nicht „kundenfreundlich“, insbesondere, was ältere Menschen und Behinderte anginge.
Hinzu komme, daß die Brücken schlecht beleuchtet seien, über ihnen würden oft nicht isolierte Kabel hängen. Die Leute würden nur untern Brücken benutzen, den sie hätten Angst vor Überfällen oder tödlichen Stromschlägen. bp