Impf-Erfolg gegen Aids in Thailand

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das UN-Aidsprogramm Unaids sprachen von einem entscheidenden Schritt nach vorn, die Deutsche Aids-Stiftung gar von einem Durchbruch. Experten zufolge ist es unklar, ob der Impfstoff bei allen Risikogruppen angewandt werden kann, ferner kann man sich zudem nicht erklären, warum der Impfstoff wirkt.

Die von der US-Armee in Auftrag gegebene Studie wurde vom thailändischen Gesundheitsministerium umgesetzt. An ihr nahmen 16.402 heterosexuelle Thailänder ohne besondere Risikofaktoren teil. Den Freiwilligen wurden über sechs Monate hinweg sechs Impfungen verabreicht: vier mit dem genetisch veränderten Virus ALVAC von Sanofi-Pasteur und zwei mit dem Aids-Impfstoff AIDSVAX, das 2003 allein keine Wirkung gezeigt hatte. In der Gruppe der Geimpften sei es zu 51 HIV-Infektionen gekommen, erklärte einer der Versuchsleiter, Jerome Kim vom Walter Reed Militärkrankenhaus im US-Bundesstaat Maryland. In der mit einem Placebo geimpften Kontrollgruppe hätten sich dagegen 74 Personen infiziert. „Obwohl der Schutzgrad offensichtlich mäßig ist, stellt die Studie einen großen wissenschaftlichen Fortschritt dar“, sagte Kim.

Die Wissenschaftler rätseln, warum die Impfung überhaupt erfolgreich war. Der Studie waren kaum Erfolgsaussichten eingeräumt worden. Kritiker hatten sie daher als ethisch fragwürdig und als eine Geldverschwendung verurteilt.

Das HI-Virus wurde 1983 zum ersten Mal nachgewiesen. Weitweit sind schätzungsweise 33 Millionen Menschen damit infiziert, etwa 25 Millionen Menschen sind bislang an Aids gestorben. Reuters, AP