„Uhrwerk Orange“ in Thailand

Das Pärchen, Richard, 42, und Susan, 31, hatten im November in einem Bungalow auf Koh Chang gewohnt. Eines Abends seien sie von einem ausländischen Pärchen auf ein paar Drinks eingeladen worden.

Was dann passierte, daran haben die beiden nur noch dunkle Erinnerungen. Offensichtlich sind sie mit K.O.-Tropfen betäubt bzw. wehrlos gemacht worden. Richard kann sich erinnern, daß er ähnlich wie in Stanley Kubricks Film „Uhrwerk Orange“ gezwungen wurde, die Vergewaltigung seiner Frau mit anzusehen.

Erst 48 Stunden später erwachten die beiden aus einer Art Koma. Sie gingen zu einem Arzt, der die Polizei informierte.

Im Blut der beiden wurde in der Tat ein Medikament nachgewiesen, das normalerweise für Narkosezwecke vor Operationen benutzt wird. Der behandelnde Arzt sagte, dies sei der erste Fall, daß Ausländer von Ausländern mit dieser Droge betäubt wurden. Das Medikament macht die Opfer willenlos und löst eine Amnesie aus, so daß sie sich an nichts mehr erinnern können.

Doch die thailändischen Beamten schienen wenig kooperativ. Sie zweifelten die Geschichte an und weigerten sich, in dem betreffenden Bungalow Spuren zu sichern. Der zuständige Polizeiinspektor auf Koh Chang teilte mit, man kümmere sich um die Angelegenheit, suche aber nach Augenzeugen, weil vorher nichts veranlaßt werden könne.

Scotland Yard bestätigte, daß in der Angelegenheit ermittelt werde. Da es sich aber um eine thailändische Ermittlungsangelegenheit handele, könne man nur die entsprechenden Kanäle benutzen.

Richard und Susan befanden sich auf einer Weltreise, zu der sie elf Monate zuvor aufgebrochen waren und bereits Nord- und Lateinamerika, Australien und Ostasien bereist hatten. Die Reise fand am 18. November ihr Ende. An diesem Tag freundeten sich mit drei Franzosen und einer Engländerin an, die die Tat am Abend ausgeführt haben sollen. Evening Standard, Andrew Drummond