Santika: Ein Jahr nach dem Brand

Der Vorsitzende der Rechtsanwaltskammer Thailand hat eine sehr interessante Erklärung: „Der Fall ist kompliziert, und es gibt viele Opfer. Daher dauert das so lange.“

47 Opfer und Angehörige von Verstorbenen haben gegen den Clubbetreiber Anzeige erstattet bzw. Klage eingereicht. Insgesamt geht es um Schadensersatzzahlungen von 549 Mio. Baht.Ein Urteil steht aus.

Die Staatsanwaltschaft kam zu dem Ergebnis, daß die Polizei schlampig ermittelt hat und nachbessern muß. Insbesondere wurde die Frage gestellt, weshalb das Santika abgerissen und damit Beweise vernichtet wurden.

Nach wie vor ist die Polizei der Meinung, daß der Sänger der Rockgruppe „Burn“ einer der Hauptverdächtigen ist. Er soll ein Feuerwerk gezündet haben, obwohl Videoaufnahmen das Gegenteil beweisen. Weitere Verdächtige sind ein Mitarbeiter von Focus Light Sound System Co., der für die Spezialeffekte verantwortlich ist, sowie weitere drei Personen, die Besitzer des Santika. Diesen „Santika Fünf“ wird fahrlässige Tötung vorgeworfen.

Vor dem 20. Januar will die Staatsanwaltschaft nicht bekannt geben, ob gegen die fünf weiter ermittelt wird.

Um ähnliche Unglücke zu vermeiden, hat die Polizei alles Pubs angewiesen, während der Feiertage keine Feuerwerke innerhalb von Clubs zu zünden.

Bei einer Überprüfung sei herausgekommen, daß nur 91 von 800 Clubs die Sicherheitsbestimmungen beachten. Daraufhin wollten 513 Clubs nachbessern, 176 Clubs seien vorübergehend und 21 Clubs dauerhaft geschlossen worden. bp