Der 4350 Kilometer lange Mekong River, der im tibetischen Hochland entspringt und in Vietnam ins Südchinesische Meer mündet, führt so wenig Wasser wie seit 20 Jahren nicht mehr. An manchen Stellen ist er nur noch 35 Zentimeter tief. 65 Millionen Menschen im Mekong-Becken von Thailand, Laos, Kambodscha und Südvietnam leiden unter den Folgen.
Wegen des Wassermangels dürfen die Bauern ihre Reis- und Sojabohnenfelder nur alle vier Tage bewässern. Im Mündungsdelta ist wegen des niedrigen Wasserstands Salzwasser aus dem Meer bereits 30 bis 35 Kilometer ins Landesinnere vorgedrungen.
Die seit 20 Jahren bestehende Gruppe Rivers International glaubt, daß der Bau von Dämmen am Oberlauf des Mekong zumindest teilweise für die Dürre verantwortlich ist.
„Der Bau von Dämmen zeigt vor allem entlang der Grenze von Thailand und Laos erhebliche Folgen. Fischerdörfer leiden unter abnehmendem Fischfang und das veränderte Wasserniveau hat den Lebensunterhalt sehr stark beeinträchtigt“, so die Organisation in einer Mitteilung.
China dementiert
China hat die Anrainerstaaten des Mekong River eingeladen, den Staudamm Jinghong zu besuchen, der nur rund 280 Kilometer von Chiang Rai entfernt liegt, um zu beweisen, daß die chinesischen Staudämme an dem Niedrigwasser des Mekong schuld sind.
Jinghong ist einer der größten Staudämme am Mekong mit einer Leistung von 1500 Megawatt.
Chinesische Behörden dementieren, daß der Staudamm schuld sei, wenn es zu Überschwemmungen respektive Dürreperioden am Mekong River komme, da, so der chinesische Vize-Außenminister Hu Zhenyue in einer Mitteilung an Premierminister Abhisit, nur 13% des Wassers im Mekong River aus China stamme.“ bz bp