Nach Plänen des Rathauses soll die beiden Bezirke bald eine 200 Meter lange Brücke verbinden. Die Anwohner sind von dem Projekt, das für knapp 40 Mio. Baht gebaut werden soll, nicht überzeugt. Der Fluß sei keine Barriere. Und das sollte auch dem Bangkoker Gouverneur einleuchten, so die Anwohner.
Die Brücke ist eine von vier, die die Bangkoker Stadtverwaltung BMA bauen will. Brücken sollen im Gebiet Kiakkai entstehen, die Straßen Lat Ya und Maha Phruttharam sowie Chan und Charoen Nakhon verbinden.
Ein Architekturbüro wurde mit Entwürfen für die vier Brücken beauftragt, die Ergebnisse sollen der BMA Anfang Oktober vorgelegt werden, die den Brückenbau damit begründet, daß Brücken Fahrten innerhalb der Stadt vereinfachen. Rund 1,6 Millionen Autos überqueren täglich den Chao Phraya River, 2020 sollen es 2 Millionen sein.
Die BMA darf sich jetzt schon auf Proteste der Anwohner einstellen, die in Tha Din Daeng befürchten, daß die Leute nahe der geplanten Brücke enteignet werden. Ferner würde eine Brücke die einzigartige Stimmung an den Flußufern zerstören.
Ein Ladeninhaber gab zu bedenken, daß eine Brücke den historischen Charakter der Gegend zerstöre, manche Leute würden Ratchawong als zweites China Town bezeichnen. „Wir glaube nicht daß der Bau einer Brücke über den Fluß in diesem Gebiet notwendig ist.“ Auch hätten die Anwohner gedacht, die Pläne für den Bau seien vom Tisch. Nun mußten sie erfahren, daß dem nicht so ist.
Eine 80jährige in Tha Thin Daeng befürchtet, die Anwohner werden ihre Häuser aufgeben müssen. Dem widerspricht die BMA, aber die Anwohner sind anderer Meinung. Selbst wenn sie nicht enteignet werden, befürchten sie, daß die Geschäfte während und nach dem Brückenbau nur schlecht laufen werden.
Ein Juwelier ist der Meinung, daß mit einer Brücke die Luftverschmutzung ansteigen wird und die Luft nicht mehr zirkulieren kann. Außerdem würden andere Länder versuchen, den historischen Charme von Städten zu erhalten, während in Bangkok das kulturelle Erbe zerstört wird.
Die BMA empfiehlt den Anwohnern, erst einmal die Pläne zu studieren, bevor sie sich beschweren. Die Brücke sei nur 200 Meter lang und habe nur zwei Spuren. Die Zufahrten erfolgen über die bereits existierenden Straßen Ratchawong und Tha Din Daeng, es gäbe daher keinen Grund, Immobilieneigentümer zu enteignen. Auf der Brücke ist ein Fußgängerweg vorgesehen, der entweder parallel zur zweispurigen Straße oder darunter verlaufen wird, so daß Anwohner bequem auf die andere Seite des Flusses gelangen können. Ein Budget zum Brückenbau wurde vom Kabinett bislang noch nicht genehmigt. bp, tr