Thailändische Regierung will für ausländische Besucher Versicherungszwang

pch Bangkok. Verschiedene staatliche Agenturen sind sich grundsätzlich einig mit dem Vorschlag des Gesundheitsministeriums, die Einreise von Touristen in Thailand von einer Reise und Krankenversicherung abhängig zu machen. Ankommende, die keinen Versicherungsschutz vorweisen können, sollen die Möglichkeit haben, einen solchen bei Ankunft zu kaufen.

Das Ministerium hat am Mittwoch bei einem Treffen mit Vertretern der Airports of Thailand (AOT), der Royal Thai Police und verschiedenen anderen Ministerien diesen Vorschlag gemacht. Gesundheitsminister Pradit Sinthawanarong, der das Treffen präsidierte, erklärte, dass Ministerium überlegt sich, die Kosten der Krankenversicherung in die Visagebühren einzubeziehen.

Weiter sagte er, Touristen ohne Versicherungsschutz oder ohne Visum könnten die Versicherung bei der Einreise an Checkpoints zahlen. Eine andere Möglichkeit wäre, die Reiseversicherung mit den Kosten der Flugtickets zu kombinieren.

Jedes Reisebüro müsste demnach ihre ausländischen Kunden über den Versicherungszwang informieren, bevor sie nach Thailand reisen, sagte Dr. Pradit. Er sagte, die Methode der Zahlung für die Versicherung wird in der nächsten Sitzung entschieden werden.

Beim Treffen einigte man sich darauf, einen Unterausschuss zu bilden, der sich mit dem Problem über die Höhe und Art der Versicherung zu befassen hat, die für Touristen in Fällen der Notfallversorgung und den Rücktransport von Leichen aufzukommen hat.

Das Ministerium berief das Treffen aufgrund einer Kabinettssitzung im Januar ein, als die Einrichtung eines Gesundheitssystems für Ausländer ohne Versicherungsschutz für die Gesundheitsversorgung gefordert wurde. Die Regierung war besorgt über die finanzielle Belastung der staatlichen Krankenhäuser, die teilweise auf Vergütungen von medizinischen Dienstleistungen für ausländische Touristen verzichten müssten, sagte Dr. Pradit.

Staatliche Krankenhäuser in beliebten touristischen Gebieten würden große finanzielle Einbußen erleiden. Jetsada Jongpaiboonpattana, Direktor des staatlichen Vachira Phuket Hospital sagte, das Krankenhaus erbrachte im letzten Jahr medizinische Dienstleistungen für ausländische Touristen im Wert von drei Millionen Baht. Diese würden oft nach der Behandlung behaupten, sie hätten kein Geld, um dafür zu zahlen. In einigen Fällen musste die AoT Freiflüge bereitstellen, um kranke Touristen nach Hause zu bringen.

An der Sitzung diskutierte man auch über die Gesundheitsversorgung von Migranten und Randgruppen. Für jeden erwachsenen Wanderarbeitnehmer sind 1.300 Baht im Jahr erforderlich, um die Krankenversicherung zu bezahlen, sagte der Minister. Der Kosten können sich erhöhen, um damit zusätzliche Leistungen, die zur Förderung der Gesundheit, Anti-retroviraler Therapien und Behandlungen anderer chronischer Erkrankung abzudecken, sagte er.

Das Ministerium wird Wege zur Finanzierung suchen, um die Gesundheitsversorgung für staatenlose Menschen, illegale Migranten und Vertriebene zu schaffen, sagte er. Weiter sagte er, sein Ministerium plant auch, Nachbarländern zu helfen, ihre eigenen universellen Gesundheitssysteme aufzubauen.

Er sagte, die Nachbarschaftshilfe bei der Entwicklung eigener Gesundheitssysteme würde dazu beitragen, die medizinische Versorgung in den Grenzgebieten und die Belastung für Krankenhäuser in der Nähe der thailändischen Grenzen, zu verringern.

An der Sitzung vom Mittwoch nahmen Vertreter des Ministeriums für soziale Entwicklung und menschliche Sicherheit, des Außenministeriums, des Arbeitsministeriums,  des Innenministeriums, des Verkehrsministeriums, des Finanzministeriums und vom Ministerium für Tourismus und Sport teil.