Britische Studentin wurde von einem Tempeltiger angegriffen

pp Kanchanaburi. Wie die britische Presse meldet, wurde eine 19-jährige Touristin in einem Tiger Tempel von einem der „Süßen Streichel-Kätzchen“ angegriffen. Die Studentin erlitt schwere Verletzungen am linken Oberschenkel und lag 14 Tage im Kanchanaburi Memorial Hospital.

Die 19-jährige Studentin einer Universität in London war zusammen mit ihrer Schwester in einem der bekannten Tiger Tempel zu Besuch. Hier können die Touristen gegen einen entsprechenden Obolus die angeblich zahmen Tiger nicht nur streicheln, sondern auch in die Arme nehmen.

Isabelle Brennan, das 19-jährige Opfer jedenfalls nutzte die Chance und ließ sich zusammen mit einem der Tiger, der friedlich auf dem Boden lag fotografieren. Dann änderte sich ihrer Situation von einer Sekunde auf die andere.

„Es ging alles so schnell“, berichtet sie der Presse. „In der einen Minute konnte ich noch den am friedlich am Boden liegenden Tiger streicheln. Dann drehte einen anderer Tiger seinen Kopf zu mir herum und stieß mich mit seiner riesigen Pfote einfach zu Boden“.

„In der nächsten Sekunde hatte der Tiger bereits seine Zähne in meinen linken Oberschenkel gebohrt. Ich spürte nur noch einen wahnsinnigen Schmerz auf der Innenseite meines linken Oberschenkels über meinem Knie,“ erinnert sich die 19-jährige.

Einer der Pfleger sprang sofort hinzu und versuchte den Tiger von seinem Opfer zu trennen. Die Schwester reagierte ebenfalls geistesgegenwärtig und zog die 19-jährige an den Armen aus dem Bereich des Tigers. „Als ich nach unten zu meinem Bein sah“, berichtet die Studentin weiter, „bekam ich einen Schreck. Ich sah ich nur noch Blut“.

Zwei ihrer Freunde reagierten ebenfalls sehr schnell und legten bei Isabelle sofort einen Druckverband an. Dann wurde die Studentin auf dem schnellsten Wege in das Kanchanaburi Memorial Hospital gebracht. Hier musste sie mit dutzenden von Stichen genäht werden. Da sich die Wunde stark entzündete und sie mit hohen Fieber zu kämpfen hatte, musste sie ganze 14 Tage im Krankenhaus bleiben. Erst dann konnte sie zurück nach Hause fliegen.

In England verbrachte sie einen weiteren Monat in einem Rollstuhl. Danach konnte sie sich nur auf Krücken fortbewegen. Auch heute, mehrere Wochen nach dem Unfall kann sie immer noch nicht richtig gehen, berichtet sie. „Ich hinke und die Ärzte haben mir gesagt, dass ich eine permanente Narbe zurück behalte“.

„Meine Schwester und ich haben über sechs Monate für unseren ersten Urlaub in Thailand gespart“, erzählt sie weiter. „Ich war vor dem besuch im Tiger Tempel sehr nervös. Aber die Mitarbeiter haben mir versichert, dass alle Tiger mit der Hand aufgezogen wurden und sehr zahm sind. Sie sollen an den Umgang mit Menschen gewohnt sein und es bestehe keine Gefahr“.

Heute sieht die Studentin das etwas anders. Über die „Artgerechte“ Haltung der Tiere wurde bereits so oft geschrieben und berichtet, dass sich immer mehr Leute fragen, wann diese Tierquälerei endlich ein Ende hat. Die Universität Studentin hat nach dem Angriff ebenfalls ihre Meinung über die angeblich verwaisten Tiger, die von buddhistischen Mönchen in den umstrittenen Heiligtümern per Hand aufgezogen werden, geändert. Sie warnt andere Touristen vor den Gefahren einer Annäherung an diese Tiere.

Auch im Forum.Thailand-TIP.com wurde bereits über den Tiger Tempel in Kanchanaburi berichtet. Bereits 2008 hat die britische Tierschutzorganisation "Care For The Wild" den Tiger Tempel in Kanchanaburi besucht, und ein vernichtendes Urteil zu den Zuständen veröffentlicht. 2013 waren die Tierschützer wieder vor Ort und es hat sich nichts zum Besseren verändert, eher das Gegenteil ist der Fall.

Eine weitere Diskussion in unserem Forum zum Thema: Tigerhaltung für Touristen

Video mit dem Titel: Thailands Tiger Tempel – Tempel der Lügen