Bangkok. Ministerpräsident Prayuth startete eine parlamentarische Haushaltssitzung mit einer 2-Stunden Rede. Er beschrieb den „enormen Druck“ dem er seit einem Jahr ausgeliefert sei. Allerdings räumte er ein, dass niemand anderer außer er selbst die Schuld daran trägt.
„Sie brauchen kein Mitleid mit mir zu haben, das habe ich schon selber“, sagte er vor dem Parlament. „Ich stehe unter einer Menge Druck“, betonte er. „Auch meine Familie steht unter diesem Druck. Aber ich werde trotzdem in vollen Zügen weiterarbeiten. Bitte glauben sie mir, ich werde nicht versuchen, einen persönlichen Gewinn aus dieser Situation zu ziehen“.
Er bat die Öffentlichkeit um Geduld bei seinen Bemühungen zur Ausrottung der korrupten Beamten. „Wenn sie mir sagen, dass ich alle korrupten Menschen aus dem System entfernen soll, wie stellen sie sich das vor? Wir haben etwa 400.000 Bürokraten. Wenn ich auf die Medien höre und 200.000 Menschen aus dem System entferne, wo soll ich diese Leute dann unterbringen“?
„Um sie wirklich zu entfernen, müsste ich zunächst einmal Beweise für ihr Fehlverhalten haben“.
„Das Militär hat auch einige Schläger und Trunkenbolde in seinen Reihen“, sagte er weiter. „Aber diesen Leuten schlägt man ein paarmal auf den Kopf, dann kommen sie schon wieder zur Besinnung. Bitte seien sie versichert, dass Militär ist tief im Herzen aufrichtig“.
General Prayuth, der für deine langen und unberechenbaren Reden bekannt ist musste mehrmals unterbrechen und um ein Glas Wasser bitten. Bei einer dieser Gelegenheiten übergab ihm ein Mitarbeiter des Parlaments eine Notiz. Darauf wurde ihm mitgeteilt, dass sein Gebärdendolmetscher mit seinem Tempo bei der Rede nicht mehr mithalten könne.
„Der Dolmetscher kann nicht mehr mithalten“, sagte er daraufhin. „Ich entschuldige mich dafür. Ich trete einfach zu selten in Live-Shows auf“.
Dann änderte Prayuth erneut seine Rede und bat die Mitglieder des Parlaments um Applaus für seine Leistungen im vergangenen Jahr. „Bin ich gut? Wenn sie denken dass ich gut bin, dann geben sie mir bitte Applaus“.
Natürlich applaudierten die Mitglieder des Parlaments pflichtgemäß.
Der Haushaltsplan wurde von den Mitgliedern einstimmig mit 186 Stimmen angenommen. Es gab nur fünf Enthaltungen.
Zum Schluss der Sitzung bat der Vorsitzende der NLA für einen weiteren Applaus für General Prayuth, um ihm ihre „Ehre und Dank“ zu zeigen.