Bangkok. Mitte des Monats machte eine Gruppe des Nationalen Rates für Frieden und Ordnung den Vorschlag, den Betrieb von Spielcasinos zuzulassen. Dabei sind ihre Argumente für ein Spielcasino genauso vielfältig wie der der Gegner der Spielhöllen.
Der Vorschlag, in Thailand legale Spielcasinos zu betreiben ist nicht neu und wurde bereits vor Jahren von der Regierung des ehemaligen Ministerpräsidenten Thaksin Chinnawat vorgeschlagen. Allerdings blieb es bei dem Vorschlag.
Jetzt erinnerte eine kleine Gruppe des Nationalen Rates für Frieden und Ordnung erneut daran, ein Spielcasino in Pattaya zu betreiben. Ihre Argumente gehen dabei über Arbeitsplatzbeschaffung, Steuereinnahmen, mehr Besucher und Touristen bis hin zur langfristigen Sicht, damit vielen illegalen Betreibern von Spielhöllen den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Die Gegner dieser Casinos halten dagegen, dass Thailand ein überwiegend buddhistisches Land sei und Glücksspiele eine Sünde sind. Außerdem befürchten sie dass gerade Jugendliche durch die Spielcasinos zum Glücksspiel animiert werden.
Jetzt haben gleich zwei in Thailand bekannte Institute die Ergebnisse einer Meinungsumfrage zu diesem Thema bekannt gegeben. Laut der Umfrage haben allerdings mehr Bürger bedenken, als sich die Befürworter der Casinos vielleicht vorgestellt hatten.
Von den 1.363 Bürger und Bürgerrinnen, die während des 16. bis 20. Juni an der Umfrage von Suan Dusit teilgenommen haben, sind 45,1 % gegen den Vorschlag. Ihre Argumente gegen ein Spielcasino: Spielsucht, weitere Schulden, Korruption und eine steigende Kriminalität.
38,6 % der Befragten bevorzugen die Legalisierung von Spielcasinos und sagen, dass man mit den staatlichen Einnahmen weitere Entwicklungsprojekte unterstützen und neue Arbeitsplätze schaffen könnte.
Die verbleibenden 16,1 % konnten sich nicht entscheiden und möchten gerne eine Studie in Auftrag geben.
Nida hat in der Zeit vom 17. bis zum 19. Juni 1.501 Personen befragt. Davon waren 55% der Meinung, dass die Legalisierung weitere nachteilige Auswirkungen auf das Glücksspiel hätten.
37 % der Befragten bevorzugen zwar die Legalisierung, geben aber zu bedenken, dass man lieber die bereits zahlreichen illegalen Spielhöllen legalisieren und besteuern sollte.
36,5 % der Befürworter für die Casinos sagen, die Regierung sollte von den Spielhöllen Konzessionsabgaben und Steuern kassieren. Allerdings sind 27,1 % der meinung, die Spielcasinos sollten ausschließlich vom Staat betrieben werden.
Am vergangenen Freitag hatte auch die Bangkok Universität ein ähnliches Umfragergebnis präsentiert. Von 1.93 Personen waren 58,5 % gegen eine Legalisierung. 35,1 % sprachen sich dagegen für die Spielcasinos aus.
Der bekannte ehemalige Massage Tycoon Chuvit Kamsolvit sagte auf seiner Facebook Seite dass er bezweifle, dass die Strafverfolgung in Thailand ausreichen würde, um „unerwünschte Kunden“ von den Casinos fernzuhalten.
„Illegale Spielcasinos sehen täglich Hunderte wenn nicht sogar Tausende Leute kommen und gehen. Glauben sie wirklich, dass sie bei diesem Andrang unerwünschte Kunden herausfiltern kann“?
Der Vorschlag, die Casinos zu legalisieren wurde von 12 Mitgliedern des Nationalen Rates für Frieden und Ordnung unterstützt. Außerdem hatten sich der nationale Polizeichef General Somyot Poompunmuang und sein Vorgänger, Polizeigeneral Adul Sangsingkeo ebenfalls für die Idee stark gemacht und die Gruppe unterstützt.