Bangkok. Der öffentliche Druck auf Premierminister Prayuth Chan-ocha wächst weiter an, warnen Politiker und Wissenschaftler. Prayuth sollte eine Kabinettsumbildung weiter vorantreiben und Minister ins Spiel bringen, die die marode Wirtschaft wieder in Schwung bringen.
Der Führer der Demokratischen Partei, Herr Abhisit Vejjajiva sagte am Samstag, dass General Prayuth auch seine eigene Position bei einer Kabinettumbildung schnellstens klären solle.
Yutthaporn Issarachai, der Vizerektor der Sukhothai Thammathirat Open University sagte, der Ministerpräsident muss eine Kabinettsumbildung als normales Phänomen ansehen, da es immer Gründe für eine Änderung geben würde.
Spekulationen über eine Umbildung waren bereits letzte Woche aufgetaucht, nachdem vor allem in den wirtschaftlichen Angelegenheiten das Vertrauen in die Regierung stark gesunken war.
Politische Beobachter sehen die geänderte vorläufige Charta als eine Möglichkeit für Somkid Jatusripitak, um als wirtschaftlicher Berater des Nationalen Rates für Frieden und Ordnung, dem Kabinett zu Wirtschaftsfragen beizutreten und unter die Arme zu greifen.
Herr Somkid hatte bisher eng mit der NCPO zusammen gearbeitet und war aber wegen eines politischen Verbots nicht in der Lage, dem Kabinett beizutreten. Eine gut platzierte Quelle sagte gestern Abend, dass Herr Somkit vielleicht zum stellvertretenden Ministerpräsidenten ernannt werde.
Er war einer der 111 ehemaligen Führungskräfte der aufgelösten Thai Rak Thai Partei, die 2007 verboten wurde.
Khun Abhisit warnte davor, dass eine Kabinettsumbildung für weitere Unsicherheit sorgt und die Arbeit der Regierung nur behindern würde. Wenn es eine Kabinettsumbildung geben sollte, dann sollte sie in erster Linie dazu dienen, um die Effizienz der Regierung zu verbessern, fügte er hinzu.
Er sagte weiter, dass sich die Regierung auf die Steigerung der geringen Kaufkraft, insbesondere die der Landwirte die durch fallende Getreidepreise und die Dürre betroffen sind, konzentrieren sollte. Die Lösung dieses Problems könnte der Wirtschaft des Landes helfen und sie wieder nach vorne bringen, sagte Abhisit.
Das ehemalige Mitglied der Demokratischen Partei Warong Dechgitvigrom schrieb auf seiner Facebook-Seite, dass eine Kabinettsumbildung angesichts der unzähligen Probleme die das Land bedrängen „unvermeidbar“ ist. Um die Akzeptanz der Öffentlichkeit zurückzugewinnen bräuchte man dringend neue Gesichter im Kabinett, sagte er weiter.
NRC Mitglied Wanchai Sornsiri betonte ebenfalls die Notwendigkeit für eine Kabinettsumbildung. Er sagte, dass die Öffentlichkeit aufgrund der wirtschaftlichen Probleme immer ungeduldiger werde und das Vertrauen in die Regierung immer weiter nachlasse.
Dabei betonte Herr Wanchai, dass sich die Minister nicht an ihren Plätzen klammern sollten. Wenn sie entfernt werden, sollten sie es nicht als eine Schande sehen, sondern als eine Chance für das Land, das davon profitieren könnte.