Bangkok. Zahlreiche Leser haben sich über das schockierende Unfallvideo des BMW Fahrers auf dem Standstreifen beschwert. Grundsätzlich gebe ich ihnen Recht, dass dieses schreckliche Video eigentlich nichts im ThailandTIP zu suchen hat.
Ich habe mich trotzdem dazu entschieden, dieses Video zu veröffentlichen und möchte ihnen gerne erklären warum.
Ich war persönlich leider schon zweimal von einer ähnlichen Situation betroffen. Allerdings nicht in Thailand, sondern auf den „sicheren“ Autobahnen in Deutschland.
Beim ersten Mal hat es uns in den 80er Jahren auf einem Standstreifen erwischt, als ich mit Freunden auf dem Motorrad unterwegs war. Wir hatten eine Panne und mussten auf der Autobahn stoppen. Alle Motorräder, bis auf das Pannenfahrzeug standen dicht an der Leitplanke.
Das Motorrad mit der Reifenpanne stand etwas von der Leitplanke entfernt, aber immer noch auf dem Strandstreifen, weil wir von beiden Seiten zum Reparieren an das Motorrad mussten. Ich machs kurz: Ein LKW fegte an uns so dicht vorbei, dass einer meiner Freunde von ihm erfasst wurde und zu Tode kam. Hätte er nicht auf dem Seitenstreifen gestanden sondern wie der Rest der Gruppe hinter der Leitplanke, wäre er vermutlich heute noch am Leben.
Der zweite Unfall dieser Art passierte nachts auf einer Landstraße mit meinem ersten Auto, einem VW Karman Ghia, der noch eine altersschwache 6 Volt Beleuchtung hatte. Meine damalige Freundin hatte eine schwache Blase und musste dringend ihr Geschäft erledigen. Wir sind also in einem Waldstück sehr weit rechts ran gefahren und haben angehalten.
Eigentlich wollte ich im Auto sitzen bleiben, aber meine Freundin hatte Angst im Dunkeln alleine im Wald, hätten ja ein paar wilde Tiere kommen können. Dicht neben das Auto wollte sie sich ebenfalls nicht setzen, da sie ja vielleicht von den Scheinwerfern eines vorbeifahrenden PKW erfasst worden wäre.
Widerwillig bin ich dann ausgestiegen und habe sie ein paar Schritte neben einen Baum begleitet. Sie hat noch nicht ganz die Hose runter gezogen, da knallte es auch schon. Ein betrunkener Autofahrer hatte mein zugegen schwaches Rücklicht nicht gesehen und war mir in die Seite reingeballert. Bevor ich reagieren konnte machte er sich aus dem Staub. Klar, ich wäre vielleicht nicht gestorben, aber ich hätte mir bestimmt ein paar Knochen gebrochen.
Heute überkommt mich das kalte Grauen, wenn ich Leute auf dem Standstreifen stehen sehe oder noch besser, in ihrem Auto sitzen und auf Hilfe warten. Immer wieder liest und hört man Geschichten von Leuten, die auf dem Standstreifen ums Leben gekommen sind.
Wenn nur einer der Leser, der dieses Video sieht, und sich bei seiner nächsten Panne daran erinnert und hinter der Leitplanke auf Hilfe wartet, während ihm rein zufällig wie in diesem Fall einer hinten reindonnert, dann bin ich schon zufrieden und das Schockvideo hat sich gelohnt.
Das ist der alleinige Grund, warum ich dieses Video absichtlich verlinkt habe.
Ich kann nur jeden raten, vor allem in der Nacht, bleiben sie bei einer Panne von ihrem Auto fern, falls sie keinen wirklich sicheren Parkplatz haben. Allerdings hoffe ich, dass jedem solch eine Erfahrung erspart bleibt.
Ich wünsche Ihnen immer eine Unfall- und Pannenfreie Fahrt.
Peter Kiel