Thailands neutrale Rolle in der Weltpolitik wird immer schwieriger

Thailands neutrale Rolle in der Weltpolitik wird immer schwieriger

Bangkok. Der internationale Beziehungsexperte Panatan Wattanayagorn erklärte gestern bei seiner Eröffnungsrede in einer Diskussion mit dem Titel „Die Rollen der Supermächte, die Thailands Strategieumsetzung beeinflussen“ am Royal Thai Army War College, dass Thailands Strategie, in der Weltpolitik neutral zu bleiben, immer schwieriger werden wird.

Panatan Wattanayagarn warnt vor Komplikationen in der asiatischen Politik.
Panatan Wattanayagarn warnt vor Komplikationen in der asiatischen Politik.

Laut dem Beziehungsexperten Herrn Panatan wurde der indo-pazifische Raum, der das Gebiet vom nahen Osten bis nach Ostasien abdeckt, bereits von den Supermächten, den Vereinigten Staaten, China, Russland und Indien wegen seiner großen Wirtschaft, den unzähligen Seewegen und den reichen Ressourcen als äußert wichtig eingestuft.

Dabei ist Thailands Positionierung von sich selber in einer solch angespannten Atmosphäre sehr wichtig. Eine falsche Bewegung könnte bereits negative Konsequenzen haben, betonte Herr Panatan in seiner Eröffnungsrede am Royal Thai Army War College.

Während das Land bisher versucht hat, mit allen Parteien freundlich zu bleiben, könnte es schon bald dazu gezwungen sein, für eine Seite Stellung zu beziehen, sagte Herr Panatan.

Die thailändische US-Militärübung, oder „Cobra Gold“, die regelmäßig stattfindet, ist in China verständlicher Weise nicht gerade sehr beliebt.

Marine legt einen 36 Milliarden Baht Plan zum Kauf von drei U-Booten vor
Marine legt einen 36 Milliarden Baht Plan zum Kauf von drei U-Booten vor

Auf der anderen Seite fühlen sich die USA ebenfalls dadurch beunruhigt, dass Thailand sich bereit erklärt hat, seine nächsten U-Boote aus China zu beziehen und sie dort kaufen will. Dazu hatte die thailändische Marine bereits Mitte letzten Jahres einen 36 Milliarden Baht Finanzierungsplan zum Kauf von drei chinesischen U-Booten dem Kabinett vorgelegt.

Der Chef der Royal Thai Navy, Admiral Na Areenij sagte, dass der Finanzierungsantrag der Marine im Einklang mit dem festgelegten Budget für 2017 übereinstimmt. Falls und wenn das Kabinett die Finanzierung der U-Boote genehmigt, könne man sofort mit dem Kauf der U-Boote beginnen, fügte Admiral Na Areenij hinzu.

Wie eine nicht näher genannte Quelle wenig später berichtete, soll, sobald das Kabinett dem Plan zugestimmt hat, das erste chinesische U-Boot zu einem Preis von 13 Milliarden Baht zwischen den Geschäftsjahren 2017 und 2021 gekauft werden.

Das zweite und das dritte U-Boot soll dann unter Anwendung des festgesetzten Budget während der restlichen Laufzeit der 11 Jahre gekauft werden.

Beide Situationen haben das Land in eine ungünstige Position gebracht, betonte Herr Panatan weiter.

Dazu kommt jetzt, dass Donald Trump als der neue US-Präsident vorhat, die Handelsdefizite, vor allem die mit China, gezielt anzusprechen. Das wird automatisch zu weiteren und größeren Spannungen zwischen den beiden Ländern führen, befürchtet Herr Panatan.

Die weiteren wichtigen Themen, die anschließend folgen könnten, betreffen den Streit um die Süd Chinesische See sowie den weiteren internationalen Handel. Hierbei ist es für Thailand sehr entscheidend, dass sie den richtigen Mittelweg finden und keine der beiden Nationen unnötig verärgern.

Dabei schließt Herr Panatan auf lange Sicht auch einen bewaffneten Konflikt in dem umstrittenen Bereich nicht aus.

Herr Panatan warnte Thailand davor, dass die bisherige Strategie Thailands, sich in der Weltpolitik neutral zu verhalten, in Zukunft immer schwieriger werden könnte.