Das Konjunkturpaket der Regierung ist nicht nachhaltig, warnt ein Ökonom

Das Konjunkturpaket der Regierung ist nicht nachhaltig, warnt ein Ökonom

Bangkok. Das von der Regierung geschnürte Konjunkturpaket wird keinen großen Unterschied machen und ist möglicherweise nicht nachhaltig, warnte ein Ökonom der Rangsit Universität am Sonntag.

Es wird erwartet, dass das Kabinett in dieser Woche ein Konjunkturpaket im Wert von 370 Mrd. Baht verabschiedet, das sowohl Bargeld für Landwirte und Geringverdiener, als auch Zuschüsse für Kinder und Anreize für inländische Reisende sowie Steueranreize zur Unterstützung kleiner Unternehmen umfasst.

Die Regierung strebt eine Steigerung des Wirtschaftswachstums um 3 Prozent an, um sowohl den unsicheren inländischen Bedingungen als auch den Auswirkungen des Handelskrieges zwischen den Vereinigten Staaten und China entgegenzuwirken.

Finanzminister Uttama Savanayana sagte bereits in der letzten Woche, dass das von der Regierung bereit gestellte Paket verhindern würde, dass das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr auf unter 3 Prozent sinkt.

„Kurzfristige Ausgaben als Teil der populistischen Politik werden nicht viel nützen, da die thailändische Wirtschaft von den Großunternehmen monopolisiert wird“, sagte Anusorn Tamajai vom Wirtschaftsforschungszentrum für Reformen an der Rangsit Universität.

Die meisten Ausgaben von den Gruppen mit niedrigem Einkommen werden letzten Endes doch wieder nur als Einnahmen für die großen Unternehmen enden, bemerkte er.

Er stimmte jedoch dem Plan der Regierung zu, die Steuerbelastung für kleine und mittlere Unternehmen zu verringern, was schließlich doch zu mehr privaten Investitionen führen könnte. Die Regierung plant, den Importeuren von Maschinen großzügige Steuererleichterungen zu gewähren, um ihre Produktion mit einer fünfjährigen Abschreibungspauschale aufzustocken.

Zusätzlich werden auch zwei staatlich geführte Banken – Die Regierungssparkasse und die Krung Thai Bank weitere kombinierte zinsgünstige Kredite im Wert von rund 100 Mrd. Baht bereitstellen, berichtet The Nation Thailand.

Gegenwärtig liegt die Gesamtinvestition in das BIP bei 24 Prozent, was gegenüber dem Höchststand von mehr als 40 Prozent vor der Krise von 1997 als niedrig gilt. Das Verhältnis von privaten Investitionen zum BIP beträgt 18 Prozent des BIP, gegenüber den staatlichen Investitionen von 6 Prozent.

Der private Verbrauch mache 51 Prozent des BIP aus und würde, wenn er nachhaltig gestärkt würde, auch noch weiter die Wirtschaft antreiben, fügte er hinzu.

 

Das Konjunkturpaket der Regierung ist nicht nachhaltig, warnt ein Ökonom
Das Konjunkturpaket der Regierung ist nicht nachhaltig, warnt ein Ökonom

 

Die Regierung plant zusätzlich auch noch, andere staatliche Banken anzuweisen, zinsgünstige Kredite für Landwirte und niedrigere Einkommensgruppen bereitzustellen. Die Bank für Landwirtschaft und landwirtschaftliche Genossenschaften, die Government Housing Bank und die Small and Medium Enterprise Development Bank von Thailand werden sich voraussichtlich ebenfalls der Kreditvergabe im Rahmen des staatlichen Konjunkturprogramms anschließen.

Herr Anusorn warnte davor, dass es möglicherweise nicht nachhaltig ist, da seine Wirksamkeit vom Vertrauen der Öffentlichkeit in die Zukunft abhängt.

Die thailändischen Regierungen greifen häufig auf staatliche Bankenkredite zurück, quasi fiskalische Maßnahmen, die in der Regel allerdings auch die Belastung für die Banken erhöhen und demzufolge später dann auch noch zu einer Belastung für die Steuerakteure führen.

 

  • Quelle: The Nation Thailand