Bangkok. Das Amt für Finanzpolitik des Finanzministeriums hat die Prognose für das Wirtschaftswachstum (BIP) für das laufende Jahr 2019 von 3 % nach unten auf 2,8 % revidiert.
Herr Lawan Saengsanit, der Direktor des Büros, sagte gestern (28. Oktober), dass der wirtschaftliche Abschwung bei Thailands Handelspartnern wie China, den Vereinigten Staaten, Japan, Malaysia und Vietnam infolge des anhaltenden Handelskrieges zwischen den USA und China eingetreten sei. Die zahlreichen aktuellen Situationen wirkten sich in diesem Jahr besonders negativ auf die thailändischen Exporte aus. Die Exporte dürften gegenüber der vorherigen Prognose von -0,9 % sogar noch weiter um 2,5 % schrumpfen, fügte er hinzu.
Er stellte dabei jedoch auch fest, dass die Wachstumsprognose für die zweite Jahreshälfte 3,1 % betragen dürfte, verglichen mit 2,6 % für die erste Jahreshälfte. Der Aufschwung ist den Konjunkturpaketen der Regierung zu verdanken, die in der zweiten Jahreshälfte 2019 eingeführt wurden, sagte er.
Dazu gehören zum Beispiel unter anderem die bei den Thais sehr beliebte „Essen – Einkaufen – Ausgeben“ (Chim Shop Chai) Kampagne der Regierung sowie ein Lebenshaltungskostenzuschuss für Landwirte, deren Ernten von der Dürre betroffen sind. Weitere Kampagnen wie die Preisgarantie für bestimmte Ernten und die eingeführten Wohnungskredite haben ebenfalls zu dem Aufschwung bei getragen, fügte er weiter hinzu.
Dagegen macht sich die laut den Angaben des Informationszentrum der Government Housing Bank (GHB) hohe Verschuldung der thailändischen Bürger, die mittlerweile im Verhältnis zum BIP um 78,8 Prozent gestiegen ist, negativ bemerkbar.
Das bedeutet, dass die thailändischen Bürger laut einem kürzlich von Real Estate veranstalteten Seminar zum Thema Verschuldung der privaten Haushalte und Wohneigentum zusammengenommen Schulden in Höhe von mehr als 13 Billionen Baht haben. Das ist die zweithöchste Verschuldung in ganz Asien, berichtet die Government Housing Bank (GHB). Mittlerweile sind in Thailand mehr als 21 Millionen Menschen verschuldet, wobei die Bürger unter 30 Jahren dabei als die fragilste Gruppe gelten, fügte er hinzu.
In Bezug auf den Tourismus sagte Direktor Lawan, dass die frühere Prognose von 40 Millionen Touristen, die Thailand in diesem Jahr besuchen, auf 39,8 Millionen revidiert wurde, was projizierte Einnahmen von rund 1,98 Billionen Baht einbringe.
Er prognostizierte weiter, dass die Ankünfte von Touristen im nächsten Jahr um 5,3 % auf 41,5 Mio. steigen und dabei Einnahmen in Höhe von schätzungsweise 2,09 Billionen Baht erwirtschaften werden.
Für das kommende Jahr 2020 wird ein Wirtschaftswachstum von 3,3 % prognostiziert. Die Exporte werden voraussichtlich um 2,6 % wachsen, gegenüber einem prognostizierten Importwachstum von 3,4 %. Die Investitionen des privaten Sektors werden voraussichtlich um 6,6 % steigen, wobei der private Konsum um 3,5 % zunehmen wird, sagte er.
Herr Lawan räumte jedoch auch ein, dass die wirtschaftlichen Aussichten für das dritte Quartal des Jahres weiterhin düster sind, mit Anzeichen für eine weitere Abschwächung der Exporte und Importe, obwohl das Tourismuswachstum mit einem Anstieg der Touristenankünfte um 7,2 % gesund zu sein scheint.
Dagegen sagte der Direktor des Finanzministeriums für Makroökonomie Herr Pisit Puapan, das er aufgrund der Untersuchungen seiner Analyseabteilung glaubt, dass sich die thailändische Wirtschaft aufgrund der geringeren Investitionen auch noch weiter verlangsamen werde.
Die Verbraucher und Kreditnehmer wurden aufgefordert, Finanzpläne zu erstellen und ihre Bedürfnisse zu bewerten, bevor sie in der sich verlangsamenden Wirtschaft noch mehr Kredite aufnehmen und weiter Schulden machen.
- Quelle: Thai PBS World, The Nation Thailand