pp Bangkok. Nach wie vor scheint Thaksin alles daran gelegen zu sein, um nach Thailand zurückzukehren. dazu sei ihm jedes Mittel Recht, berichten Insider der Presse. Ebenso glauben immer noch viele Bürger, dass Yinglak einfach nur ein „Klon“ ihres großen Bruders sei.
Aber in den vergangenen 22 Monaten hat Yinglak Chinnawat hart an sich gearbeitet und ist bemüht, diese Spekulationen nicht zu bestätigen. Nicht nur, das sie viele Ideen Thaksins einfach abgelehnt hat. Sie hat auch das ein oder andere Mal den Beratern ihres Bruders klipp und klar gesagt, dass sie ihm in ihrem Amt nicht helfen werde, nach Thailand zurückzukehren.
Die Presse zitiert einen Insider der Regierungspartei der gesagt hat, dass es zwischen den Geschwistern deswegen schon zu einem Riss gekommen wäre. Man sei erstaunt, dass Yinglak ihren Weg alleine gehen will und dabei offenbar auf die Unterstützung durch ihren Bruder und dessen mächtige Helfer verzichtet.
Ihre Vertraute sind Menschen aus ihrer Umgebung, die im gleichen Alter wie sie sind. Auch wenn diese Menschen weniger erfahren und weniger Fähigkeiten als ihr Bruder Thaksin oder dessen Helfer haben, so vertraut sie ihnen aber, berichtet die Quelle weiter.
Thaksin hingegen vertraut den Helfern seiner Schwester weniger. Schließlich sind ihm, seiner Meinung nach, einige dieser Leute nach dem Putsch im September 2006 in den Rücken gefallen.
Nachdem Yinglak mehrmals den Rat der Helfer ihres Bruders ignoriert habe, berichtet die Quelle weiter, wurde sie sogar von diesen Leuten öffentlich ermahnt. All diese Probleme scheinen Yinglak aber nur noch stärker gemacht zu haben,
Allerdings sind während ihrer Amtszeit auch genügend weitere neue Probleme aufgetaucht. Zu diesen Problemen zählen das zwei Billionen Baht teure Darlehen für Infrastrukturprojekte, die rasante Aufwertung des Baht während der letzten Monate und nicht zuletzt das mittlerweile zum Himmel stinkende Reis Verpfändung Schema, das die Regierung weitere Millionen kosten dürfte.
Suranand Vejjajiva, der Generalsekretär und einer der Vertrauten Yinglaks hatte einmal gesagt, „Yinglak ist aufrichtig und unpolitisch. Sie ist kein Politiker. Ich denke,“ sagte er weiter, “das gerade das sie als Politiker qualifiziert“. Sie hat mehr Geduld als ihr Bruder, fügte er hinzu. Thaksin ist ein Hitzkopf, der sofort Ergebnisse sehen will. Yinglak hingegen hat mehr Geduld und mehr Ausdauer. Auch wenn das manchmal bedeutet, einen Schritt zurückgehen zu müssen. Sie wartet geduldig ab und gibt niemals auf, fügte er hinzu.
Er betonte aber auch, dass weder Thaksin, noch ihre ältere Schwester Yaowapa Wongsawat versucht haben, sie zu beeinflussen. dabei sei es doch ganz normal, dass man sich mit seinen Geschwistern unterhält und um Rat fragt. ob man diesen rat dann annimmt, sagte er, ist eine ganz andere frage.
Er sagte weiter: „ Yinglak ist selbständig und besitzt starke Führungsqualitäten. Gerade deswegen gerät sie des öfteren in einen Konflikt mit ihrem Bruder.“
Die Presse sieht es ein wenig anders und schreibt, dass sich die Premierministerin viel zu oft aus den Problemen der Regierung heraushält. Dabei sei ihre übliche Ausrede, dass die Mitglieder des Kabinetts für diese Fragen zuständig seien und auch dafür die Verantwortung übernehmen sollen. Aber viele dieser Fragen und Probleme sind viel zu ernst, als das sich ein Minister nicht darum kümmern sollte.
Letzten Endes, so die Presse, muss die Premierministerin alleine entscheiden, welchen Weg sie gehen will. Entweder sie geht auf „Nummer sicher“, oder sie wählt „das Risiko“. Sie muss sich zwischen den Träumen ihres großen Bruder Thaksin oder zwischen ihrer eigenen politischen Zukunft entscheiden.
Im Moment jedenfalls sieht es so aus, als wolle sie ihren Weg ohne ihren großen Bruder gehen.