Mahouts fürchten den Verlust ihrer Elefanten

pch Surin. In Thailand gibt es derzeit zwei Rechtsformen für Elefanten; wilde Elefanten und domestizierte Elefanten. Gezähmte, also domestizierte Elefanten, unterstehen dem Tierschutzgesetz. Für sie ist eine Registrierung nötig und die Besitzer müssen eine Identitätskarte für ihre Tiere nachweisen können, die vom Innenministerium ausgestellt wird.

Wilde Elefanten stehen unter dem „Wild Animals Preservation and Protection Act“, dem Wildtier Schutz und Erhaltungsgesetz. Das Fangen von wilden Elefanten, sowie der Handel mit wilden Elefanten oder Teilen der Tiere wie deren Elfenbein ist streng verboten. Da Thailand immer wieder in den Fokus des internationalen Elfenbeinhandels geriet, will die Regierung nun das Problem angehen.

Wird die Änderung, die den Schutz der Elefanten beinhaltet, verabschiedet, würden domestizierte Elefanten neu als wilde Elefanten gelten und unter Aufsicht des Departments für Nationalparks und Wildtierschutz gestellt.

Einige der vorgeschlagenen Maßnahmen würde es dem Departement danach erlauben, Elefanten zu beschlagnahmen, wenn sich herausstellt, dass die Identität der Tiere nicht mit der dazugehörigen ID-Karte übereinstimmt.

Denn immer wieder stellt es sich bei Kontrollen heraus, dass gerade beim Nachweis der Rechtmäßigkeit der Tiere sehr oft gefälschte Papiere und Bewilligungen vorgelegt werden. Der Diebstahl von Jungtieren aus Wildbeständen ist teilweise beinahe an der Tagesordnung.

Herr Watcharapong Mohom, ein 45-jähriger Mahout aus Surin stimmt mit der Regierung überein, rechtliche Schritte gegen Leute, die wilde Elefanten für kommerzielle Zwecke fangen, zu unternehmen. Aber domestizierte Elefanten, die Teil einer Familie sind, sollten den Eigentümern gehören, sagte er.

Es wäre hart für ihn, seine kostbare Elefantenkuh wegen des neuen Gesetzes abgeben zu müssen. „Ich würde meinen Verstand verlieren. Es wäre schrecklich für mich“, sagte Watcharapong, der mit der 21 -jährigen Elefantenkuh „La Aung Dow“ seit mehr als 10 Jahren im Dorf Tha Lat im Bezirk Chumphon Buri lebt.

„La Aung Dow“ ist wie eine Schwester für Watcharapong. Er hat auf sie aufgepasst, seit sie geboren wurde. Er erbte sie von seinem Vater. Jeden Tag hat er ihr Bananenbüschel, Zuckerrohr und Gras zum Füttern gebracht. Er hat sie gewaschen und schrubbte sie. „Wir sprechen verschiedene Sprachen, doch wir können miteinander kommunizieren und einander verstehen“, sagt er.

„Wenn ich sage, sie soll schlafen, schläft sie, wenn ich ihr sage, lauf, läuft sie“. „La Aung Dow“ kann schwimmen und gewann in den vergangenen zwei Jahren mehrere Wettbewerbe. Und sie hilft ihm, Geld zu verdienen. Er geht mit ihr zu Ordinationen für Mönche oder zu Hochzeitsfeiern. Je nachdem wie weit er mit ihr zu solchen Anlässen reisen muss, bekommt er zwischen 5.000 und 10.000 Baht pro Einsatz.

Durchschnittlich verdient ein Mahout hier etwa 10.000 Baht im Monat, was ausreicht, um sich um die Familie zu kümmern, sagte der Vater von zwei Kindern noch zum Schluss.

In seinem Dorf werden etwa 70 domestizierte Elefanten von Mahouts gehalten. Alle Tiere sind durch das Zertifikat des Innenministeriums registriert. Sie wurden auch mit Mikrochips ausgestattet, um zu beweisen, dass sie domestiziert und legal sind.

Letzte Woche reiste Watcharapong mit anderen Mahouts aus seinem Dorf nach Ayutthaya um sich mit den Hunderten von Mahouts aus dem ganzen Land zu versammeln. Sie protestieren dort gegen den Versuch der Regierung, domestizierte Elefanten durch die Überarbeitung des „Wild Animals Preservation und Protection Act 1992“ zu schützen. Die Überarbeitung wird derzeit in öffentliche Anhörungen diskutiert und wird voraussichtlich bald vom Parlament beraten werden.

Die Änderungen, die vom Departement für Nationalparks und Wildtierschutz vorgeschlagen wurden, sollen die Wilderei und den illegalen Handel von Elefanten verhindern. In den vergangenen Jahren wurden in Thailand viele wilde Elefanten illegal zu domestizierten Tieren gemacht, indem Mahouts gefälschte Zertifikate erwarben.