pp Bangkok. Bereits Ende November berichteten wir über einen Angriff der Demonstranten auf den deutschen Foto Journalisten Nick Nostitz. Der freie Journalist wurde laut seinen Aussagen von dem Demokratischen Protestführer Chumphon Chumphol Julsai identifiziert und über Lautsprecher als „Rothemden Journalist“ bezeichnet. Chumphon habe mit dem Finger auf ihn gezeigt und gesagt:“ Das ist ein ausländischer Reporter der Rothemden. Jagen wir ihn hier raus“.
Herr Nostitz erzählte der Polizei, dass daraufhin die Sicherheitskräfte zu ihm gekommen wären und ihm mehrfach ins Gesicht geschlagen hätten. „Ich hatte Glück“, sagte er weiter, „dass die Polizei in der Nähe war und mich in Sicherheit bringen konnte. Ich hatte Angst dass mich die aufgebrachte Menge ernsthaft verletzen würde. Bei dem Angriff wurden meine Brille und meine Kamera zerstört“.
Nostitz sagte weiter, dass er geschlagen wurde, obwohl er eindeutig als Journalist zu erkennen war und die grüne Armbinde der thailändischen Journalist Vereinigung umgebunden hatte.
Jetzt erlebte ein Reporter der Thai PBS am Montag ähnliche Szenen. Demonstranten glaubten anhand der ID-Karte, die der Reporter offen trug und die ihm von der Wahlkommission zugeteilt wurde, dass es sich um einen Kandidaten für die kommenden Wahlen handelt.
Er wurde von einer wütenden Menschenmenge umzingelt und mit lauten Triller-Pfeifen zurück zu seinem Wagen gedrängt, in dem er schließlich zusammen mit seinen Kollegen Zuflucht suchte.
Das Chaos kam erst durch den Protestführer Somsak Kosaisuk zu einem Ende. Er wurde auf die Szene aufmerksam und klärte die Demonstranten über den wahren Zustand des Reporters auf. Erst danach traute sich der eingeschüchterte Reporter wieder aus seinem sicheren Van heraus und konnte beweisen, dass er ein Reporter der Thai PBS und nicht ein Wahlkandidat ist.
Am Wochenende wurde ebenfalls ein TV-Wagen des Fernsehsenders Kanal 3 von wütenden Demonstranten angegriffen und beschädigt.
Gestern wurde erneut ein Reporter des Kanals Thai PBS von wütenden Demonstranten bedrängt. Erst als ein Ordner der Sicherheitskräfte eingriff, wurde der Mann unter Protest in Ruhe gelassen.