Der Gouverneur von Ranong, Wanchart Wongchaichana, bestätigte, daß ankommende Boatpeople der Armee übergeben werden: „Rohingya, die nach ihrer Ankunft in den Provinzen an der Andamanen See verhaftet werden, werden an die Innere Sicherheit übergeben.
Ein Fischer in einem Dorf in Ranong sagte: „Sie haben erst versucht, sie auf Koh Kang Cow (Bat Island) festzuhalten. Aber Touristen wollen die Fledermäuse sehen, daher sind sie nach Koh Sai Daeng ausgewichen.“
Eine Frau, die in einem Dorf in der Nähe eines Armeestützpunktes wohnt, untermauerte die Beobachtungen des Fischers: „Die Armee bringt die Rohingya nach Koh Sai Daeng. Dorthin bringen sie fast täglich Wasser und Lebensmittel.“
Ein Informant erzählte, er habe als Verbindungsmann zwischen Armee und Rohingya gearbeitet, als am 18. Dezember letzten Jahres 442 Boatpeople abgeschoben wurden. Die Menschen wurden in internationale Gewässer nördlich von Koh Surin gebracht und sich selbst überlassen – ohne Motoren, ohne Segel – ein klarer Verstoß gegen internationale Menschenrechte.
Internationaler Skandal
Der vorstehende Artikel, der zuerst in der Hongkonger Zeitung „South China Morning Post“ stand, löste einen Skandal aus, nachdem die BBC das Thema aufgriff. Bei der BBC heißt es, die Flüchtlinge seien sogar gefesselt gewesen und ohne Wasser oder Lebensmittel auf offener See ausgesetzt worden.
Das thailändische Außenministerium kündigte eine Untersuchung an. Die Regierung halte beim Schutz der Grenzen und der Abweisung illegaler Einwanderer an Menschenrechtsstandards fest, aber man werde die Seegrenzen des Landes mit traditionellen Mitteln schützen…
Selbst die Vereinten Nationen schalteten sich inzwischen ein.
Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR äußerte sich besorgt und forderte Thailand auf, die Menschenrechte einzuhalten, die auch für die Rohingya gelten.
Über Neujahr wurden 200 Rohingya auf hoher See ausgesetzt, Repräsentanten der Flüchtlinge teilte mit, die Leute seien vermißt. Man befürchte, sie seien verdurstet oder ertrunken.
Andere ausgesetzte Flüchtlinge wurden laut BBC von der indischen Marine gerettet, die offensichtlich ein anderes Verhältnis zu Menschenrechten hat als die thailändische. South China Morning Post, BBC, bp
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