pp Bangkok. Gegen 11 Uhr am Donnerstag fuhren etwa zehn Soldaten der 2. Königsgarde in drei Humvees (Militär-Jeep) vor das Hauptquartier der Polizei in Bangkok. Hier fand gerade eine Vorführung der neuesten Abhörmethoden durch neun israelische Vertreter einer Firma für Sicherheits-Ausrüstung statt.
Die neun Israelis wurden von den Soldaten festgenommen und mit zu einem Verhör in eine Kaserne genommen. Dort wurden sie später wieder freigelassen. Der Name der Sicherheitsfirma wurde nicht bekannt gegeben.
Die Zeitung „Thai Post“ zitiert eine ungenannte Quelle mit den Worten: „Die Beamtem im Konferenzraum der Polizei waren schockiert und überrascht, als plötzlich die Soldaten vor ihnen standen“.
Die Soldaten sollen sich bereits seit 8 Uhr vor dem Hauptquartier der Polizei aufgehalten und die Situation beobachtet haben. Gegen 11 Uhr stürmten sie dann in den Konferenzraum.
Die „Thai Post“ berichtet weiter unter Berufung auf ungenannte Quellen, dass der Überfall des Militärs aus einem Verdacht heraus erfolgte, die Polizei würde versuchen, neue Abhörgeräte über den Kopf der Militärs hinweg zu kaufen.
Alle Beamten, die am Donnerstag zu dem Vorfall befragt wurden waren sehr wortkarg und gaben keine Auskunft. Nur der nationale Polizeichef Somyot äußerte sich kurz und sprach von einem Missverständnis.
Allerdings gaben Ministerpräsident Prayuth und der nationale Polizeichef unterschiedliche Gründe für den Überfall des Militärs bekannt.
Prayuth erklärte, dass ein Missverständnis dadurch entstanden sei, weil sich die Vertreter der Firma nicht auf diplomatischem Wege angemeldet hatten, als sie in Thailand einreisten.
Er bestritt das Misstrauen hinter dem Überfall der Soldaten auf das Polizeihauptquartier der Grund gewesen sein könnte. Der gesamte Vorfall zwischen den beiden Sicherheitskräften beruhe auf einem „Kommunikations-Zusammenbruch“.
„Es geht hier nicht um Misstrauen. Wir haben uns über den Vorfall ausgesprochen und ein gemeinsames Verständnis erreicht. Das nächste Mal sollten wir besser kommunizieren“, sagte Premierminister Prayuth.
„Ich entschuldige mich für das was passiert ist“, sagte Prayuth und forderte gleichzeitig die Presse auf, diesen Vorfall nicht als Konflikt zwischen dem Militär und der Polizei hochzuspielen.
Polizeichef Somyot sagte auf einer Pressekonferenz der Polizei, dass ein Mitarbeiter der Justizbehörde ihn kontaktiert und um eine Erlaubnis gebeten habe, an der Sitzung teilnehmen zu dürfen.
Die Soldaten seien nur vor Ort gewesen um zu überprüfen, ob die vorgeführten Geräte auch legal nach Thailand eingeführt wurden. Es habe aber keine weiteren Beanstandungen gegeben, sagte Polizeigeneral Somyot.