Bangkok / London. Nachdem das britische Pfund am Montag (29. Juli) gegenüber dem Baht auf ein Allzeittief gesunken ist, bekommen auch die britischen Expats die Krise zu spüren. Das britische Pfund sackte Anfang der Woche auf 37,55 Baht ab.
Die Finanzexperten und Analysten sagten, der Sturz sei auf mehr Rhetorik der britischen Regierung zurückzuführen, die ihre Pläne für den Fall eines No-Deal Brexit verschärft hat. Die Situation wird allerdings durch den starken Baht nur noch weiter verschärft.
Alle Suchanfragen am Dienstagmorgen auf mehreren speziellen Webseiten für Wechselkurse waren für die britischen Expats ein Schock und ein grimmiger Anlass, ihren Umtausch in Baht noch einmal zu überdenken.
Allerdings scheint dass noch nicht das Ende für alle Expats und Touristen zu sein. Es könnte sogar bis zum Ende des Jahres noch schlimmer werden. Die Finanz Analysten der KBank (Kasikorn Bank) haben erst letzte Woche prognostiziert, dass der Baht bis zum Ende des Jahres fest und stabil bleiben wird.
Aber nicht nur die britischen Expats sind von dem schlechten Wechselkurs betroffen. Auch die australischen Expats in Thailand spüren die Krise, bei der es sich um den australischen Dollar handelt.
Ein australischer Expat in Pattaya erzählte Thai Visa kürzlich, wie der beste Teil von 25.000 Baht von seiner Rente gestrichen wurde.
David, der seit 5 Jahren in Pattaya lebt, erklärte, wie er eine monatliche Rente von 3.000 AUD erhält, was vor 5 Jahren bedeutete, dass er jeden Monat etwa 90.000 Baht in Thailand ausgeben konnte.
Dieselben 3.000 AUD sind jetzt jedoch nur noch etwa 65.000 Baht wert.
David sagte, dass viele seiner anderen australischen Freunde in Thailand das Land entweder bereits schon wieder verlassen haben oder aber darüber nachdenken, zurück nach Australien oder in ein anderes Land zu ziehen. Er selber werde noch hierbleiben und versuchen durchzuhalten, sagte er gegenüber Thai Visa.
Für die Briten könnte das Schlimmste allerdings noch kommen, besonders dann, wenn der Baht noch weiter so stark bleibt und sich ein Brexit als unvermeidlich erweist.
Für den Euro sieht es dabei nicht viel besser aus und viele Europäer haben bereits ihre Konsequenzen aus dem schlechten Wechselkurs gezogen. Viele europäische Touristen haben sich in diesem Jahr offensichtlich für ein anderes Urlaubsland entschieden, in dem sie für ihren sauerverdienten Euro noch eine entsprechende Gegenleistung erhalten.
Bereits Ende Juni hatte der Leiter der thailändischen Tourismusbehörde (TAT) das Problem erkannt und den hohen Wert des thailändischen Baht für die schlechter als erwarteten Touristenzahlen im Land verantwortlich gemacht.
Er gab gegenüber der Presse zu, dass die europäischen Besucher mit ihrem Geld jetzt viel vorsichtiger umgehen. Daher halte Thailand jetzt auch nach Orten wie Indien Ausschau hält, um das Wachstum in der Tourismusbranche weiter aufrecht zu erhalten.
Der Chef der thailändischen Tourismusbehörde (TAT), Herr Yuthasak Suphasorn sprach mit Daily News, als die Zahlen zeigten, dass im ersten Halbjahr „ nur „ 20 Millionen Touristen im Königreich ankamen, was weniger als bisher erwartet und prognostiziert war.
Herr Yuthasak sagte weiter, das die europäischen Reiseveranstalter ihre Preise bereits zwischen 10 und 20 % angehoben hätten, was gleichzeitig auch bedeutete, dass viele Europäer auf der Suche nach einem günstigen Preis einfach in ein anderes Land reisen wollten.
- Quelle: The Nation Thailand,