Profitieren Thailands Exporteure von dem Handelskrieg zwischen den USA und China?

Profitieren Thailands Exporteure von dem Handelskrieg zwischen den USA und China?

Bangkok. Der weiter andauernde Handelskrieg zwischen den USA und China könnte ein Segen für die thailändischen Exporteure werden. Die Exporte Thailands in die USA stiegen in den ersten sieben Monaten des Jahres 2019 zweistellig, was zum Teil auf den anhaltenden Handelskrieg zwischen den USA und China zurückzuführen ist, der die Importeure von China und den USA dazu veranlasst hat, sich stärker nach Thailand zu wenden und ihre Importe von Thailand aus zu beziehen.

Zum 30. Juli dieses Jahres stiegen die thailändischen Exporte in die USA um 16,4 Prozent auf 18,5 Milliarden US-Dollar (569,31 Milliarden Baht), dicht gefolgt von den thailändischen Exporten nach China mit 16,3 Milliarden US-Dollar im selben Zeitraum.

Alleine im Juli 2019 stiegen die thailändischen Exporte in die USA um 9,8 Prozent auf 2,5 Milliarden US-Dollar.

Die Exporte in die USA machten von Januar bis Juli dieses Jahres 12,8 Prozent der gesamten Exporte Thailands aus, gefolgt von 11,3 Prozent nach China, teilte das Handelsministerium den nationalen Medien mit.

Im vergangenen Jahr machten die Exporte in die USA dagegen 11,1 Prozent der Gesamtexporte aus, verglichen mit 12 Prozent nach China.

„Das Wachstum der thailändischen Exporte in die USA in den ersten sieben Monaten dieses Jahres ist hoch, was zum Teil auf den anhaltenden Handelskrieg zwischen den beiden Ländern zurückzuführen ist. Der Anstieg beruht allerdings auch darauf, dass Thailand vielfältige Produkte anbietet, die den dortigen Marktanforderungen entsprechen“, sage Pimchanok Vonkorpon, der Generaldirektor für Handelspolitik und des Strategy Office.

Thailand exportiere viele verschiedene Arten von Produkten in die USA, zum Beispiel Gummiprodukte, Autos und Autoteile, Stahlprodukte, elektrische Haushaltsgeräte, Tiefkühlkost und Haushaltsdekorationen. Insgesamt sehe die Aussicht für thailändische Güter auf den US-Markt gut aus, fügte er weiter hinzu.

Die thailändischen Exporte erholten sich im Juli dieses Jahres wieder auf 4,28 Prozent mit einem Gesamtwert von 21,2 Milliarden US-Dollar (652,3 Milliarden US-Dollar). Das liegt aber auch hauptsächlich an den Goldexporten, die mittlerweile als ein sicherer Hafen angesehen werden, sagte das Handelsministerium. Ohne die Exporte von Gold- und Ölprodukte wäre der Export dagegen nur um 1,6 Prozent gestiegen, gibt das thailändische Handelsministerium zu.

„Diese Zahlen geben uns eine gewisse Erleichterung, da sich der Exportsektor noch immer gut dreht und wir für den Rest des Jahres einen weiteren Anstieg erwarten“, sagte Herr Pimchanok, der Generaldirektor für Handelspolitik und des Strategy Office.

Zuvor hatte Orapin Sermpraphasilp, der Vorsitzende der Föderation der thailändischen Industrien der östlichen Region darüber berichtet, dass immer mehr US-Importeure nach Thailand gingen, da für die chinesischen Produkte jetzt viel höhere Einfuhr Zölle gelten.

Der Nationale Rat für wirtschaftliche und soziale Entwicklung teilte am 19. August mit, dass einige ausländische Investoren jetzt sogar schon damit begonnen haben, Fabriken von China nach Thailand zu verlagern, um so die hohen US-Zölle zu vermeiden.

Eine Reihe von Nachrichten, die US-Präsident Donald Trump online veröffentlicht hat, hat viele Investoren mittlerweile davon überzeugt, dass der US-Präsident offensichtlich auf lange Sicht plant, wenn es um den Streit mit China geht.

 

  • Quelle: The Nation Thailand