Rezession in Thailand: Eine Million Jobs in Gefahr

Der Vorsitzende des Arbeitskomitees des FTI, Thaveekij Jaturajarernkul, sagte am 27. Oktober, daß Fabriken wegen der geringeren Exportnachfrage die Fünf-Tage-Woche eingeführt hätten, vorher hätte man sechs Tage pro Woche gearbeitet.

Konsequenterweise müsse man damit rechnen, daß mit Beginn des Jahres 2009 15 bis 20% der Fabrikarbeiter entlassen werden. Da die Nachfrage an Exporten sinken wird, werden die Fabriken gezwungen sein, die Produktion zu verringern. Überstunden wird es nicht mehr geben.

Am meisten betroffen seien Textil-, Keramik- und Möbelhersteller sowie Produzenten elektronischer Geräte. In der Industrie arbeiten derzeit sechs Millionen Menschen.

Thaveekij warnte, daß es für Universitätsabgänger im kommenden Jahr schwierig werden wird, einen Job zu finden, das werden zwischen 700 000 und 800 000 junge Menschen sein.

Tanit Sorat, ebenfalls beim FTI, Vorsitzender des Komitees Transport und Logistik, erwartet, daß sich die Einnahmen der Tourismusindustrie im Jahre 2009 halbieren, falls das innenpolitische Chaos nicht bald endet und der Grenzkonflikt mit Kambodscha weitergeht.

Dusit Nintanakorn, Vize-Präsident der Handelskammer, sagte, die thailändische Wirtschaft würde in den nächsten sechs bis 24 Monaten durch die weltweite Wirtschaftskrise schwer belastet werden.

„Die Tourismusindustrie hat bereits einen Schlag abbekommen. Als nächstes ist die exportorientierte Industrie dran. Um in der Rezession zu überleben, muß sie sich entsprechend anpassen.“ Hinzu käme ein Wettbewerb mit China und Vietnam.

Der private Sektor müsse sich selbst helfen, da die Regierung es bislang versäumte, auf die Weltwirtschaftskrise entsprechend zu reagieren: „Es ist so, als ob wir Krebs hätten, aber die Regierung sagt, das sei nicht so ernst und verschreibt Schmerztabletten.“ tn