Viel Ärger wegen falschen Pass

Viel Ärger wegen falschen Pass

Bangkok/Rees. Eigentlich sollte es ein schöner Urlaub in Thailand werden. Es kam aber alles ganz anders, nachdem Angelique Preuß aus Versehen den Ausweis ihrer Mutter eingesteckt hatte.

Die 26-jährige Frau wollte von Düsseldorf aus nach Phuket fliegen. Sie war bereits in Dubai umgestiegen und befand sich auf dem Weiterflug nach Thailand. Wie üblich, wurden vor der Ankunft in Thailand die Einreisekarten (Departure Card) der Einwanderungsbehörde verteilt.

Als sie die Daten aus ihrem Reisepass auf das Formular übertragen will, glaubt sie ihren Augen nicht. Offenbar hatte sie aus Versehen den Pass ihrer Mutter eingesteckt. Ihr eigener Pass lag noch bei ihr zu Hause. Allerdings hatte sie bisher schon ohne Probleme zwei Kontrollstellen passiert. Anscheinend war es bisher bei den gründlichen Passkontrollen noch niemand aufgefallen, dass sie mit einem falschen Pass unterwegs war.

„Ich habe sofort die Flugbegleiter informiert und gehofft, dass wir eine Lösung finden“, sagt Frau Preuß. „Aber sofort nach meiner Ankunft auf Phuket wurde ich von den Behörden wie eine Schwerverbrecherin behandelt“.

Die thailändische Einwanderungsbehörde verweigerte ihr die Einreise und setzte sie im Sicherheitsbereich des Flughafens Phuket fest. Obwohl ihr mitgereister Freund sofort Eingriff und versuchte zu vermitteln, wurde ihre Abschiebung angeordnet.

„Ich habe meinem Freund angeboten dass er auf Phuket bleiben und unser bereits gebuchtes Hotel nutzen soll. Aber er wollte nicht“, erzählt sie weiter.

Bereits einen Tag nach der verpatzten Ankunft flog das Paar dann erneut sechs Stunden zurück nach Dubai. Hier war in der Zwischenzeit auch ihr Pass eingetroffen, den ihre Eltern nach einem Anruf sofort zum Flughafen Düsseldorf gebracht hatten. Ein Flieger der Emirates hatte ihn dann auf seinem nächsten Flug mit nach Dubai genommen.

Eigentlich hätte es jetzt zurück nach Thailand in den wohlverdienten Urlaub und in das bereits bezahlte Hotel gehen können. Aber es sollte wohl nicht sein.

„Das Flugzeug war ausgebucht. Die Fluggesellschaft Emirates konnte uns nur One-Way-Tickets für die Erste Klasse anbieten. Die hätten uns dann 4.000 Euro gekostet“, sagt Frau Preuß. „So teuer wäre uns unser gesamter Urlaub nicht gekommen“.

Das Paar hat sich dann auf den Heimflug gemacht und kam nach 72 Stunden wieder auf dem Flughafen Düsseldorf an.

„Ich bin noch nicht mal sauer, dass ich in Thailand nicht einreisen durfte. Das war meine eigene Schusseligkeit“, sagt sie. „Ich bin nur wütend darüber, wie schlampig die Passkontrollen an den Flughäfen ausgeführt werden und wie nachlässig man dort mit unserer Sicherheit umgeht“.

„Als ich in Düsseldorf durch die Passkontrolle ging und meinen falschen Pass auf den Scanner legte, leuchtete eine rote Lampe auf und ich musste zur Nachkontrolle“, erinnert sie sich. „Der Beamte hat nur kurz in meinen Pass gesehen und mir eine gute Reise gewünscht. Spätestens hier hätte ihm ja auffallen müssen, dass ich nicht die Frau auf dem Passfoto bin und mein Geburtsjahr auch nicht 1961 ist“.

„Ein kurzer Hinweis hätte gereicht und der Urlaub wäre gerettet gewesen. Sie waren früh genug am Flughafen und unsere Maschine hatte eine Stunde Verspätung. Die Zeit hätte gereicht und meine Eltern hätten mir den richtigen Pass noch bringen können.

In der Hoffnung auf Kulanz schrieb sie ihre Geschichte an den Reiseveranstalter und an die Fluggesellschaft. „Meiers Weltreisen haben uns immerhin einen Teil der Hotelkosten erstattet. Aber die Emirates und die Flughäfen weisen jede Mitschuld von sich“.

Nachdem die Rheinische Post und die Bild-Zeitung über den Fall berichtet haben, soll jetzt ein Kamerateam von Sat.1 darüber berichten.