Insbesondere ärgerte den bestellten (nicht gewählten) Senator, der für die Manager Group als Kolumnist arbeitet, daß Giles fordert, alle Volksvertreter wählen zu lassen. Dies würde dazu führen, daß Thailand eine Republik würde, das sei Verrat.
Schlimmer noch: Giles habe laut Kamnoon einen Artikel geschrieben, in dem Giles völlig unverständlicherweise behauptete, der Tempel Preah Vihear gehöre zu Kambodscha. Den Artikel beschloß Giles, er sei kein Thai, er sei stolz darauf, englisch-chinesischer Abstammung zu sein (Anmerkung: Giles’ Mutter ist Engländerin).
Kamnoon ließ durchblicken, daß alle Akademiker an Universitäten und Freunde von Giles, die sich für eine Abschaffung des § 112 Strafgesetzbuch (Majestätsbeleidigung) einsetzten, womöglich der Majestätsbeleidigung schuldig machten. Dazu gehörten auch Leute, die sich für Majestätsbeleidiger wie Da Torpedo einsetzen.
Kamnoon würde auch gerne wissen, ob die „Rothemden“ und Ex-Premier Thaksin Thailand gern in eine Republik verwandeln wollen und demnach mit Giles konform gehen.
Die letzten Tage in Thailand
In einem Interview mit „Oxford Mail“ beschrieb Giles die letzten Tage in Thailand: „Ich habe mir große Sorgen gemacht. In der Vergangenheit wurden Leute abgeknallt, aber meine größte Befürchtung war, ins Gefängnis zu müssen. Die Zustände in thailändischen Gefängnissen sind ziemlich schrecklich.“
Weihnachten hatte Giles in Oxford mit seinem 10jährigen Sohn verbracht, der dort zur Schule geht. Danach kehrte Giles nach Bangkok zurück, wo er mit einer polizeilichen Vorladung wegen Majestätsbeleidigung konfrontiert wurde.
Ihm wurden 20 Tage gegeben, Stellung zu nehmen. Giles nutzte die Zeit, um mit seiner Frau nach England zu gehen. Er befürchtete, daß ihm die Hinterlegung einer Kaution verwehrt werden würde, wenn die Behörden ihn anklagten.
„Ich hatte große Angst, am Flughafen festgenommen zu werden. Meine Frau befürchtete ein Attentat. Sie hatte Morddrohungen am Telefon erhalten. Das erzählte sie mir aber erst später.“
Giles sagte, es sei ihm nicht mehr möglich, nach Thailand zurückzukehren, es sei denn, es gebe eine neue Regierungsform.
Die thailändische Botschaft in London lehnte eine Stellungnahme ab.
Diese erfolgte aber durch CPJ (Committee to Protect Journalists – Komitee zum Schutze der Journalisten). Der für Südostasien zuständige Repräsentant von CPJ, Shawn Crispin, sagte: „Politische Autoren sehen sich jetzt gezwungen, das Land zu verlassen, weil sie Angst um ihre Sicherheit haben. Das ist als Signal zu sehen, wie es um die Medien in Thailand bestellt ist.“ Prachatai, Oxford Mail, CPJ